Nun stehen wir in Prora am ehemaligen KdF-Wohnheim und möchten einen Blick darauf wagen. Von der auf fast 5km geplanten Urlaubsanlage sind heute noch rund 2,5km übrig – ein gigantischer Bau der damals 20.000 Menschen gleichzeitig Urlaub ermöglichen sollte. Die Nazis haben es wie so vieles jedoch nie zu Ende gebracht, denn der Krieg kam dazwischen. Im Laufe der Zeit diente der Bau dann als Lazarett und später den Sowjets sowie der Bundeswehr. Teile der Anlage wurden gesprengt, abgetragen und was nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion übrig blieb benutze das Militär noch für kurze Zeit. Anschließend stand alles leer und es zogen Vandalen, Diebe und die Natur durch die endlosscheinenden Gebäude. Der Verfall war trotz Denkmalschutz weit fortgeschritten und erst nach der Jahrtausendwende wurden Gebäude verkauft.
Seither wird fleißig gebaut und vieles scheint auch fertig, der Rest steht so vor sich hin und so vergehen sicher noch viele Jahre, bis zur Fertigstellung. Vermutlich sind die ersten Blöcke bis dahin dann wieder renovierungsbedürftig. Um ein wenig mehr Aufklärung zu bekommen, besuchen wir das Prora Dokumentationszentrum. Hier erfährt man einiges über die Planung der Anlage, die Nutzung und die Zukunft. Auch wird „Kraft durch Freude“ beleuchtet und vieles Drumherum. Ein kurzweiliger aber dennoch interessanter Besuch, aber mehr möchte ich nicht sehen. Sicher täte es mir Freude bereiten, die Anlage einmal zu umwandern, aber dazu fehlt mir jetzt definitiv die Lust.
Stattdessen fahren wir zum Ostseebad Binz, verzehren ein Fischbrötchen und wieseln über die Seebrücke und anschließend am Strand entlang zum Auto. Selbiges machen wir in Göhren, dort genießen wir den Sonnenuntergang und ich nehme das Museumsschiff Luise in Augenschein. Das liegt hier in nähe des Südstrandes kraftlos herum und ist teil eines kleines Freilichtmuseums. Eintritt muss man keinen bezahlen wenn das Kassenhäuschen unbesetzt ist und man einfach an den Absperrungen vorbeigeht.