Der Kadett hat bis dato ein schwieriges Jahr hinter sich, musste im Frühjahr den Motortausch über sich ergehen lassen und wurde dann kurze Zeit später von übereifrigen Polizisten aus dem Verkehr gezogen. Sie schwafelten etwas von nicht verkehrssicher und sowieso, dies und das. Der zu Rate gezogene Gutachter fand ihn gar nicht so schlimm, attestierte aber natürlich eine ewig lange Mängelliste, die es nun galt abzuarbeiten. So wurden in den letzten 2 Monaten unendlich viele Kleinigkeiten behoben, repariert und ausgetauscht, um so ganz nebenbei dem Kadett ein neues Blechkleid zu spendieren. Es zogen komplett neue Seitenschweller ein, er bekam neue Kotflügel, neue Radläufe und im Anschluss auch neuen Lack – natürlich dilettantisch aus der Spraydose.

Dem TÜV habe ich das Sorgenkind dann vorgeführt, er schüttelte den Kopf über die Mängelliste und anschließend gab es die neue Plakette. Keine Mängel – alles in Butter, es hat sich also gelohnt.

Nun ist es an der Zeit den neuen Motor einzufahren, ihn ausgiebig zu testen und so stehen wir heute früh auf und begeben uns auf die Autobahn in Richtung Österreich. Wir fressen Kilometer ohne Ende, brettern an Wien vorbei und ehe wir uns versehen, sind wir auch schon in Ungarn. Grenzkontrollen fanden keine statt, wir kommen gut voran und ein gutes Stück hinter Budapest hält uns ein Mororradbulle an. Mein Licht sei nicht an – dass eine Tagfahrlicht besteht weiß ich, habe ich aber vergessen. Der korrupte Mistkerl begnügt sich mit der halben Strafe, wenn er keine Quittung ausstellen muss – als Schwabe nehme ich dieses Angebot natürlich an, behalte mir aber vor ihn vielleicht doch noch zu melden.