fahrtag(e)

Gestern haben wir einen Ausflug nach Wales gemacht und auch heute dürstet es uns wieder nach einem Fahrtag. Bei den Spritpreisen macht alles andere ohnehin keinen Sinn & irgendwann müssen wir unsere Hörbücher nunmal anhören.

Dann geht es hinunter nach Porthcurno. Auch wir besteigen wir wieder die Klippen und wandern zu dem Punkt, wo das Häuschen des transatlantischen Telefonkabels stand. Eine Pyramide erinnert, klärt auf und steht hier mit einem tollen Blick auf den Atlantik. Für das Abendessen fahren wir nach Mousehole und genießen dann unseren letzten Abend im Fuchsbau.

Nach einer Weile sind wir in Exeter und gehen Frühstücken, werfen einen kurzen Blick auf den River Exe und fahren dann weiter. Am westlichsten Zipfel der Cornwalls angekommen, steuern wir die Botallack Minen an. Die sind schon sehr lange verlassen und stehen hier spektakulär an den Klippen, laden zu einer Wanderung ein und geben ein schmuckes Fotomotiv ab. Als wir uns sattgesehen haben, fahren wir rüber nach Pendeen und spazieren auch hier ein wenig die Küste entlang.

Am Morgen geht es dann zurück in die Heimat. Eigentlich wären wir noch weitergereist, aber Haus- und Katzensitter liegen mit dem Virus flach und so fahren wir jetzt in einem Rutsch nachhause. Unsere Fährgesellschaft hat leider alle Überfahrten storniert, wir werden aber kostenlos umgebucht und kommen dann schließlich in Frankreich an. Jetzt trennen uns noch 850km vom heimischen Bett und dass wir Deutschland erreicht haben, merke ich am Blaulicht. Zur Zollkontrolle werde ich auf einen Rasthof gelotst. Die Beamten zollen dem Kadett großen Respekt für die Englandfahrt und lediglich eine der Beamtin erkennt das Auto als einen Opel Kadett. Die eigentliche Kontrolle bleibt dann aus und weiter gehts. In der Heimat angekommen erwartet uns direkt vor der Haustür die nächste Kontrolle. Es ist vier Uhr in der Nacht und als die Beamten raffen, dass wir seit 20 Stunden im Auto sitzen und eben nicht gerade vom Flughafen kommen, wünschen sie uns eine erholsame Nacht und lassen die Kontrolle dann auch sein. Nach 4.030km ist die viel zu kurze Englandfahrt beendet, der Kadett hat keinerlei Probleme gemacht und wir fallen in die Federn.

zum portschlüssel

Nach einer letzten Nacht in unserem Hotel geht es heute auf die Autobahn. Wir haben zwar ein neues Ziel im Westen, aber ehe es dort hingeht, möchte ich noch fix in den Süden.

Im Seven Sisters Country Park östlich von Brighton nämlich wurde die Szene von Harry Potter gedreht, wo sie mit dem Portschlüssel das Quidditch-Turnier besuchen. Ist nun als Drehort nicht sehr spektakulär, die Steilklippen an der Küste dafür umso mehr. Wir machen eine Wanderung ans Meer und erklimmen dann die Klippen. Egal aus welcher Perspektive, die Seven Sisters Cliffs beeindrucken und lassen uns beinahe vergessen, dass es noch ein paar Hundert Kilometer heute zu fahren gibt.

Wir verlassen East Sussex und fahren gen Westen, kommen nach über vier Stunden schließlich in West Dorset an. Hier habe ich uns in Chideock ein Cottage gemietet. Wie ich – wirklich – erst später merke, heißt unser Cottage „The Burrow“ – also „Fuchsbau“. Harry Potter zieht sich wie ein roter Faden durch unsere Englandfahrt. Den Fuchsbau erkunden wir natürlich sogleich. Auf drei Stockwerken finden wir drei Schlafzimmer, zwei Bäder, eine Küche und vieles mehr. Alles schön verwinkelt, urig aber doch geschmackvoll eingereichtet und irgendwie sehr gemütlich. Nachdem wir uns eingerichtet haben, machen wir Abendessen und fallen dann bald zu Bett.

fahrtag

Wir starten heute den Tag im Kadett und gondeln auf Bristol zu. Wir nehmen die Brücke über den Bristolkanal und machen in der Nähe von Newport einen Halt. Hier gibt es leckeres Frühstück und schon geht es wieder weiter.

Nach so einiger Fahrt sind wir am letzten Zipfel von Wales bei Pembroke und fahren an die irische See. Am Freshwater West parkieren wir, ein irrsinniger Sturm versaut uns die Frisuren und wir spazieren über die Dünen. Wir plantschen mit den Füßen im eisigen Nass und gehen dann wieder zu den Dünen. Hier stand für die Dreharbeiten von Harry Potter & die Heiligtümer des Todes das Shell Cottage von Bill & Fleur. Das gibt es natürlich nicht in Wirklichkeit, aber das Grab von Dobby gibt es tatsächlich.

Seit etlichen Jahren tragen Fans der Buch- und Filmreihe Steine an das Grab, hinterlassen Socken, Abschiedsgrüße und halten einen Moment inne. So auch wir – und dann wieder durch die Dünen zurück zum Kadett. Wir brettern nach Cardiff, essen ganz fantastisch am Straßenrand und kommen spät am Abend wieder am Fuchsbau an.

fruehsport

Von unserem Fuchsbau ist es zu Fuß nicht allzu weit ans Meer und so stehen wir nun in Seatown und gucken aufs Nass. Zu unserer Linken die Klippen. Sehen schon wieder beeindruckend aus und natürlich müssen wir auch heute da hoch.

Unser kleiner Spaziergang artet ein wenig aus, denn wir erklimmen Klippe für Klippe, genießen die Aussicht, werden von unzähligen Schafen bespaßt und stehen nach einem ewigen Marsch im nächsten Kaff. Hier gibt es nun leider nichts zu Essen, also marschieren wir weiter, zurück in unser Dorf. Nach 15km haben wir es geschafft, kehren im Pub ein und essen. Dazu ein Pint des lokalen Bieres, das nach englischer Tradition schmeckt wie Trollpisse.

Am Fuchsbau schwingen wir uns in den Kadett und fahren rüber nach Bridport. Wir bummeln ein wenig, kaufen Zeugs ein und gehen schließlich zum Inder um zu Essen und verschwinden dann in unserem Cottage.