Der Herrn J. hatte die blendende Idee einen alten Mistkarren in den Untiefen Polens zu kaufen und so sitzen wir nun im Kadett, brettern die Autobahnen entlang, fliegen an Dresden vorbei und landen schließlich in Polen. Zu meiner Freude sind auch hier die Grenzen unbewacht – ganz praktisch wo doch neulich beschlossen wurde, dass man zur Wiedereinreise einen Test benötigt.

Nach zehn Stunden Fahrt kommen wir nahe Konin an, es ist gerade noch so hell und wir schauen uns den Golf etwas genauer an. Massig Kilometer, unzählige Vorbesitzer, schmutziger Diesel und eine handvoll Mängel. Dafür scheint der Preis recht fair zu sein. Man wird sich einig, Geld wechselt den Besitzer und schon sind wir auf dem Weg zur nächsten Tankstelle.

Irgendein polnisches Gesetz besagt, dass man dringend Trinken muss, wenn man ein neues Auto kauft & das Auto erst vernünftig läuft, wenn ausgetrunken wurde. Also tanken wir die Autos voll, kippen uns Bier hinter die Binde und plündern im Anschluss noch einen Supermarkt.


Die Dunkelheit ist durch ganz Polen unser Begleiter, die Grenze zum Glück immer noch unbewacht und in Sachsen geht dann auch die Sonne auf. Abgesehen von eifrigen Funkenschlag aus dem Auspuff und einer völlig ausgeschlagenen Lenkung lief der Golf bisher recht tadellos und so kommen wir pünktlich nach exakt 24 Stunden und 1.900km in der Heimat an, wo ich mir ernsthaft Gedanken um ein neues Umfeld mache.