Natürlich kommen wir sehr viel später los, als wir das geplant haben und natürlich ist das jetzt superätzend. Heute ist nämlich noch ein Konzert und leider liegen nun 500km vor uns.
Nach einer unendlichen Fahrt im Kadett kommen wir in Erfurt an und steuern nach einem kurzen Check der Location unser Hotel an. Das liegt direkt am Airport – keine Ahnung wieso Erfurt überhaupt einen hat – und so können wir heute nicht zum Konzert laufen, sondern sind auf ein Taxi angewiesen.
Die Preparty feiern wir heute ganz gemütlich auf unserem Zimmer, funktionieren das Waschbecken in einen Kühlschrank um und lassen uns später dann zum Konzert chauffieren. Auf dem Konzert merkt man leider schnell, dass wir in Thüringen sind. Das Publikum ist – um es gelinde auszudrücken – beschissen. Aggressive Vollhonks pogen um die Wette, manche prügeln sich einfach und ich weiß schon, warum ich eigentlich nicht auf Konzerte nach Dunkeldeutschland gehe. Deichkind liefert wieder ganz hervorragend ab, die Stimmung ist aber wegen der asozialen Pennern etwas getrübt.
Nach dem Konzert verquatschen wir uns noch mit zwei Männern, der eine ist stolzes Parteimitglied #44 der AfD und die Diskussionen, die wir führen, können kaum sinnloser sein.
Wir erwischen dann bald ein Taxi und hauen uns auf die Ohren, morgen müssen wir wirklich früh los.
Irgendwie war ja schon vorher klar, dass Erfurt beschissen wird, aber so beschissen? Das hab ich denen nicht zugetraut!