taubertal festival #5

Mal wieder ausgeschlafen, mal wieder topfit. Hätte ich nur all die vielen Jahre alle Festivals so verbracht! Welch ein Genuss. Nun sind wir aber hungrig und hätten so richtig Lust auf etwas vernünftig Zubereitetes. Mit etwas Wegewein marschieren wir zu viert los und brauchen aufgrund diverser Päuschen relativ lange. Unten im Taubertal angekommen machen wir es uns in einem Biergarten gemütlich und treffen auf drei ganz besondere Festivalbesucher.
Die drei Damen könnten unsere Großmütter sein, zeigen uns allerdings in allen Belangen, wo der Hammer denn hängt. Unser gefühltes Alter schätze ich nun auf etwa 80 und bin schon garnichtmehr darüber überrascht, dass die Ladys aus meinem Heimatlandkreis kommen. Ich denke, damit habe ich nun alles gesehen.

Weil’s im Biergarten nicht schmeckt und wir nunmal Hunger haben, verlassen wir Rothenburg und wandern weiter. Irgendwann treffen wir auf ein Hotel-Restaurant, treten ein & nehmen platz. Die Maultaschen und Kässpätzle schmecken hervorragend, das Bier dazu fürchtlerlich – glücklich verlassen wir nach einiger Zeit das Lokal. Nun steht uns der Rückweg bevor – so richtig Lust hat keiner – wir rufen ein Taxi und sind etwas erschrocken über den Preis. Ist wohl der Festivalzuschlag. Geiz macht sich breit und wir laufen los. Machen hin und wieder Halt für eine Getränkepause und kommen dann an den Anstieg – ab jetzt geht es bergauf. Grundgütiger!
Völlig verwahrlost kommen wir nach rund 11km an unserem Camp an und trinken in Ruhe ein Fläschlein Wein, genießen die Unruhe und der Abend wird wie all die anderen auch. Nur gehen diesmal beinahe alle zu den Bands – zu Schluss sitze ich alleine mit Herrn C. da, wir trinken die Reste leer, fegen den Platz und gehen wiedereinmal zeitig zu Bett.

Der Morgen wird kritisch – Aufbruchsstimmung. Es wird aufgeräumt, zusammengepackt und gewerkelt. Bei mir geht es glücklicherweise recht fix und ich fahre vom Platz. Selbstverständlich direkt in die erstbeste Polizeikontrolle. Der gute Herr frägt mich doch allen ernstes ob ich fahrtüchtig sei. Wenn der wüsste, dass ich in dieser Woche mehr geschlafen habe als überhaupt jemals in meinem Leben, würde er vermutlich nicht fragen. Ganz ohne Pipi-Blut-Atem-Tests lässt er mich ziehen, wünscht mir eine gute Fahrt und ich bugsiere den Kadetten zurück in die Heimat. Taubertal, es war toll!

taubertal festival #4

Nach rund 14 Stunden Schlaf stehen wir auf, Ich kapiere nicht so recht wie ein Festivalbesuch zu Wellness werden kann und dusche zuallererst im Schatten des Kadetten. Die ersten Bands haben wir inzwischen auch verpasst und in mir macht sich nur wenig Lust breit, weitere Bands nicht zu verpassen. Die Wege sind einfach so weit und die Geselligkeit so unendlich groß.

Mein heutiger Bewegungsradius wird auf ein Minimum beschränkt und ich besuche lediglich die Lieben von Whatabus, versumpfe dort ein wenig und verabschiede mich später dann um einige Runden Bierpong zu meistern. Ansonsten nimmt der übliche Festivalalltag seinen Lauf, es wird manches getrunken, Unfug getrieben und pausenlos schlecht gegessen. Auch heute verschwinde ich wieder relativ früh im Bett und genieße die Ruhe auf dem Campingplatz, während ein Großteil der Besucher auf den Konzerten ist. In der Regel wird es ab 02.00 Uhr nach und nach ungemütlicher und lauter – wenn alles gut geht, schläft man da bereits tief und fest.

taubertal festival #3

Nach bedeutend wenig Schlaf stehe ich auf, wundere mich über die Kälte und trinke dagegen etwas Hochprozentiges. Das Frühstück gibts vom Grill und anschließend streunere ich mit Herrn K. über den Campingplatz. Wir versumpfen recht lang bei ein paar Chaoten aus der Ulmer Gegend und irgendwann fällt mir sogar auf, dass sie ein ganz besonderes Fahrzeug bei sich haben. Meine Freude könnte kaum größer sein, verstehen tut es jedoch keiner.

Unterwegs verköstige ich noch Zeugs bei den Fressbuden, bin nahe am Brechen und beschließe dort nie nie wieder etwas zu essen. Ich denke der Dreck vom Boden ist weitaus nahhafter und auch günstiger. Anschließend geht es zum Basiscamp, die Nebelmaschine läuft auf Hochtouren und ich verziehe mich am frühen Nachmittag ins Bett, pöbel hin und wieder von oben herunter und schlafe dann auch wohlverdient.

Gegen 22 Uhr wache ich auf, bin mir beinahe sicher dass es schon Morgens ist und stelle fest, dass der Abend noch in vollem Gange ist. Also stehen Herr T. und ich auf, genehmigen uns einen Longdrink und merken recht schnell, dass es unfassbar naiv von uns war zu glauben, dass wir heute noch auf den Putz hauen könnten. Also geht es fix wieder ins Dachzelt und wir pennen weiter.

taubertal festival #2

Nach den Polizeikontrollen ist vor dem Campingplatz – endlich erreicht. Am Eingang möchten die Herrschaften mir nicht so recht glauben dass das Fahrzeug auf eigener Achse angereist ist und ein junger Österreicher möchte uuuunbedingt einmal mitfahren. Auf dem Campingplatz suchen wir uns ein schönes Plätzchen und bauen unsere Heimat für diese Woche auf. Etlicher Unrat findet zwischen unseren Highend-Campingfahrzeugen platz und ich genieße den schnellen Aufbau des Dachzeltes, zapfe mir ein gekühltes Bier und mache es mir bequem.

Die Nacht ist bitter kalt. So richtig kalt. Unfassbar, ich grabe sogar meine Winterjacke hervor. Das Thermometer fällt auf bis 3 Grad über null. Hindert uns jedoch so überhaupt nicht an einer Feier, die selbst den Sonnenaufgang überstehen soll. Als es mir dann doch zu spät – oder besser gesagt zu früh wird, klettere ich in mein Dachzelt und erpöbele mir ein wenig Platz, denn Herr T. hat es sich dort bereits bequem gemacht. Im Bett liegend rege ich mich noch etwas auf, dass ich die Kissen im Auto vergessen habe und nun natürlich viel zu faul bin diese noch zu holen. Gute Nacht.