grosser plan fuer kleinen mann

Die Nacht hat sich als erstaunlich kurz erwiesen. Nach und nach trudelten die restlichen Mitbewohner ein. Insgesamt hausen wir zu fünft im Zimmer. Wir alle sind alleinreisend und haben uns jetzt natürlich sehr viel zu erzählen. Als dann die Lichter aus waren begann das große Schnarchen. Mich stimmte das recht optimistisch, denn bei der Lärmkulisse dürfte mein eigenes Schnarchen garnicht auffallen.

Jetzt ist es kurz nach Sieben. Dem Brite wünsche ich einen guten Rückflug und mache mich dann auf den Weg zum Frühstück. Ich verputze einen Salat und stürze mich dann erneut in das Prager Getümmel. Ein paar Kilometer später stehe ich auf einem Berg mit fantastischer Aussicht auf die Stadt und stolpere dann zielsicher in das nationale Technikmuseum.

Sieben Stockwerke zähle ich. Das ist nicht ohne. Allmögliche Themengebiete werden hier ausgestellt, für jeden ist etwas dabei. Es dauert Stunden bis ich durch bin. Auch das Restaurant weiß zu begeistern und die fairen Preise lassen den hohen Eintritt schnell vergessen.

teknikens och sjöfartens hus

Im Technikmuseum befinden sich allerlei schwedische Erfindungen, Automobile, eine mechanische Jazzband und sogar ein U-Boot aus dem zweiten Weltkrieg. Das kann man sogar frei erkundschaften und sich durch die engen Gänge quälen. Unfassbar dass hier drinnen irgendwer einen Durchblick hat und noch viel unglaublicher dass der Koloss geschwommen sein muss.

Viele Exponate können entdeckt werden und es darf angefasst und benutzt werden, was das Zeug hält. Der perfekte Spielplatz für uns alternde Kinder. Wir haben viel Spaß und entsprechend spät wird es, bis wir uns sattgesehen haben. Draußen sammeln wir uns, ich genieße die frische Luft und Ruhe des Abends und wir beschließen zu Fuß zurück in die Innenstadt zu gehen um etwas zu Essen.

reisegruppe vollverblödung

Ich stehe heute zeitig auf, gönne mir eine ausgiebige Dusche und husche dann schnell ans Frühstücksbuffet. Das ist sehr reichhaltig und alles schmeckt recht vorzüglich. Also stopfe ich mir den Magen voll, denn günstiger wird’s heute sicher nicht mehr werden. Nach dem Frühstück – viele liegen noch in den Federn – fragen wir uns was wir denn solange tun sollen? Ich schlage vor bei etwas Musik und guten Snacks im Parkhaus auf den Rest zu warten. Also schreiben wird eine Rundmail – Treffpunkt 1 im Parkahaus zum wilden Parkplatzrave und anschließend zwei Stunden später Treffpunkt 2 an der Hotellobby zum gemeinsamen Tagverbringen.

Im Parkhaus trinken wir, das ist uns besonders wichtig, eine Flasche Likör noch vor Mittag und essen dazu Essiggurken und steinhartes Brot. Nach und nach scheinen alle wach zu sein und wir diskutieren wo es denn hingehen soll. Zur Wahl steht der Weihnachtsmarkt in Malmö oder das Technikmuseum. Die meisten möchten natürlich in das Technikmuseum und da soll es dann vorerst auch hingehen. Niemand hat so recht Ahnung wo es hingehen soll und mangels Navigator entsteht ein fürchterliches Chaos als wir uns durch Malmö schlengeln. Die Stimmung ist gut, das Wetter genau so wie man es von Schweden erwartet und nach ein paar Kilometer sind wir auch schon am Museum.

raketenflug & mehr

Ich bin wieder unterwegs – auf dem Weg nach Frankfurt.
Dass bei mir Wege ins unermessliche ausarten können ist nichts neues – jedenfalls lass ich mir einen ausgiebigen Stopp auf dem Weg nach Frankfurt nicht nehmen. Nach zwei Drittel Weg setze ich den Blinker und manövriere den Adam (ja, schon wieder.) auf den Parkplatz Friedensplatz in Mannheim.
Dieser versorgt die Gäste des Landesmuseum für Technik und Arbeit in Mannheim (kurz Technomuseum) mit Parkmöglichkeiten.

Generell nicht ganz uninteressiert an Technik und Geschichte locken mich vorallem zwei besondere Exponate nach Mannheim.
Zum einen hängt dort das Opel Raketenflugzeug, welches von Julius Hatry geschaffen wurde. Gesponsert und auch geflogen wurde von Fritz von Opel selbst. Nach einigen Flügen und Fehlversuchen zerschellte das Fluggerät während eines missglückten Startes am Boden und wurde dann nie wieder aufgebaut. G. Bergmann sorgte dann 1989 dafür dass das Flugzeug nach Originalplänen nachgebaut wurde. Nach Fertigstellung hat die Landesbank Mannheim es dem Museum gestiftet.

Zweites für mich sehr interessantes Exponat ist die Opel Motoclub – ein Motorrad aus dem Hause Opel.
Nur die wenigstens wissen, dass Opel seinerzeit einer der ersten deutschen Motorradhersteller war. Das letzte Motorrad aus Rüsselsheim war die Motoclub – verfügbar in zwei Versionen als Tour oder Supersport. Sollte ich nicht völlig verblödet sein steht in Mannheim eine Tour mit 16PS.

Außerdem stehen noch zwei weitere Opel PKW und viele weitere beräderte Exponate in Mannheim. Einen Besuch ist das Technomuseum definitiv wert, man sollte aber Zeit mitbringen, klein ist das Museum nicht gestaltet 🙂