jubeltour ljubljana #2

In München angekommen besuchen wir zwei Baustellen von Herrn S. und fahren dann beim Ammersee vorbei um irgendwann auf der A96 zu landen. Nun trennen uns nur noch einige Kilometer vom Allgäu – dieses Jahr der Treffpunkt und offizieller Start der Rallye.

Dieses Jahr sind wir fünf Fahrzeuge. Darunter natürlich mein Kadett, des Weiteren ein Opel Senator B aus Heidenheim, ein VW Golf III ebenfalls aus Heidenheim, sowie ein VW Golf II aus München und eine Mercedes S-Klasse aus Merzig. Ideale Voraussetzungen also für eine schöne Tour! Bei einer Fastfood-Kette fressen wir uns voll und dann geht es auf die Autobahn. Die A7 runter und ab auf den Fernpass und anschließend über den Brenner. Österreich haben wir hinter uns und verlassen nun nähe Bozen die Autobahn. Es trennen uns nun lediglich noch hunderte Kilometer Alpen von unserem Ziel Ljubljana.

Zu unserem Glück ist noch nicht so wirklich Winter und damit sind alle Pässe geöffnet. So fahren wir in Summe ca. 10 Stunden Pässe – lediglich für ein kurzes Schlafpäuschen halten wir und fressen im Morgengrauen schon wieder Pässe. Unter anderem geht es über den Passo de Sella und oben hat es auch überall Schnee – leider keinen frischen und so bleibt ein fettes Schneechaos aus. Schade, – hatten wir lange nicht mehr. Auf dem Pordoipass liegt am meisten Schnee, aber einfach viel zu wenig um uns zu fordern.

Über den Predilpass reisen wir in Slowenien ein und bestaunen anschließend das wundervolle Soca-Tal. Das letzte Stück bis Ljubljana geht es auf die Autobahn und natürlich erweist es sich sofort als Fehler. In einer einspurigen Baustelle erleidet ein Transporter einen Motorschaden und nun geht gar nichts mehr. Also stehen wir dumm rum, pinkeln über die Leitplanke und man hört immer wieder das Ploppen schmackhafter Biere.

lombardei

Nun ist Aufbruch angesagt und wir kämpfen uns rund 150km in Richtung Norden – dort habe ich uns einen Platz am Ticino ausgemacht und den steuern wir nun an. Auf dem recht leeren Platz angekommen schlagen wir direkt das Dachzelt auf und springen dann in den Pool. So lässt es sich wunderbar aushalten, aber ehe wir nur noch herumgammeln, steht nun die Stadterkundung auf dem Plan.

Entlang des Ticino gibt es einen Wanderweg – nach nur drei Kilometern durch die schwüle Hitze erreichen wir die Innenstadt von Pavia und glotzen zuerst auf die Ponte Coperto. Die gotische Brücke aus dem 14. Jahrhundert wurde im Weltkrieg zerstört und in den 50er Jahren wieder aufgebaut – allerdings ein paar Meter weiter östlich, sodass noch heute einige Überreste der alten Brücke zu sehen sind.

Nun geht es zur Basilika San Michele Maggiore. Das beinahe 1000 Jahre alte Sandsteingebäude ist innen wie außen unbedingt sehenswert und so passiert es sogar, dass ich mal wieder eine Kirche betrete. Jedoch sind die Fassaden mit ihren Zwerggalerien, trotz Bemühungen den Verfall zu stoppen, in relativ schlechtem Zustand. Üblicherweise waren solche Gebäude in dieser Region aus Ziegelsteinen erbaut – Sandstein ist sehr witterungsanfällig und das sieht man dem Bau auch an.

Nun taumeln wir noch etwas durch die Innenstadt, snacken ein Eis und bewundern noch weitere Kirchen. Und wo wir schon in einer Stadt sind, nutze ich die Gunst der Stunde und kaufe mir eine neue kurze Hose sowie einen neuen Männerbikini. War beides bitternötig und ist nun endlich abgehakt. Nach erfolgreicher Sightseeing und Shoppingtour macht sich Hunger breit und auf unserer mühsamen Suche stolpern wir über ein winziges Restaurant am Rande der Stadt. Das Essen schmeckt fantastisch, der Wein mundet und auch die Preise sind fair. Mit der Dunkelheit sind wir schließlich zurück am Dachzelt und gehen völlig kaputtgestochen zu Bett.

glamping

Nun haben wir alles zusammengepackt, sind frisch geduscht und pflanzen uns in den Kadetten. Weg von diesem furchtbaren Platz und ab in die Berge. An Genua vorbei geht es zur Grenze an das Piemont. Wir fahren eine Stunde durch die Berge, halten in Stella um die Vorräte aufzufüllen und gehen in Pontinvrea Essen – es schmeckt herrlich! Mitten im Nirgendwo nahe Squaneto finden wir dann schließlich den angepeilten Campingplatz und ich bin direkt verliebt. Große, wilde Stellplätze, superfreundliches Personal und ein Restaurant sowie ein Pool sind auch vorhanden. Zuerst springen wir in den Pool und gammeln dann den restlichen Tag in der Sonne herum.
Abends koche ich uns Pasta mit Tomatensauce und zaubere einen leckeren Tomatensalat, sodass wir wohl genährt ins Bett fallen können.

Am nächsten Tag hole ich uns Frühstück, wir knabbern ein wenig und machen uns dann auf für eine Wanderung durch die Umgebung. Die Wälder sind herrlich wild und schön, die Bäche voller Flusskrebse und anderem Getier. Ein paar Stunden später knallt dann auch schon die Sonne erbarmungslos vom Himmel und wir gehen zurück zum Platz. Dort liegt es sich so gut! Zwischendrin springen wir mal wieder in den Pool und mittags koche ich nochmal die Reste von gestern, sodass wir am Abend ins Restaurant können. Das Abendessen schmeckt fantastisch und die Entspannung kam nun wirklich nicht zu kurz. Die drei Tage haben sich ewig angefühlt, der Platz hat uns sehr gefallen – jedoch ist er mit 45,-€ die Nacht alles andere als günstig. Dafür gibt es aber eine Wohlfühlgarantie & das war es wert gewesen.

rummeldisco

Die erste Nacht hier in Marina di Massa war recht, öhm, gewöhnungsbedürftig. In Italien sind wohl schon Ferien und entsprechend laut geht es hier an der Küste zu. Kindergeschrei, Disco und allerlei Firlefanz bis spät in die Nacht. Wir schmieden schon erste Pläne schnell wieder zu verschwinden, entscheiden uns dennoch für einen Tag am Meer. Bewaffnet mit Sonnenschirm, Lesestoff und anderen Krimskrams laufen wir an den Strand, platzieren unsere Astralkörper in der Sonne und brutzeln so vor uns hin.
Auch ins Nass bewegen wir uns und liegen ansonsten den ganzen Tag nur so rum, bis wir rotgebrannt das Weite suchen. Zum Akklimatisieren verweilen wir etwas am Kadetten und laufen am Nachmittag dann los ins Städtchen.

Einige Kilometer später sind wir angekommen und halten direkt Ausschau nach etwas zu Essen. Nicht gerade günstig hier an der Küste und sowieso stark touristisch. Irgendwann finden wir ein nett dreinblickendes Restaurant und werden leider völlig enttäuscht. Die bestellten Gerichte lösen spontanen Kotzreiz aus und ich wundere mich dass die Bedienung sich nicht schämt.
Mit so was ähnlichem wie einem Sättigungsgefühl marschieren wir zurück, dem Sonnenuntergang entgegen und genießen das Treiben am Meer bis wir schließlich zurück an den Campingplatz sind. Hier erwerben wir eine Flasche Wein und verbringen den lautstarken Abend mit etwas Uno und dem lieblichen Saft.

Am Morgen steht nun aber fest – nichts wie weg hier. Meer hatten wir schließlich jetzt genug und im Hinterland ists ohnehin sehr viel schöner! Für einen ligurischen FFK-Platz konnte ich Frau J. nicht gewinnen, aber unweit davon habe ich einen wunderschönen Platz zwischen Piemont und Ligurien entdeckt – der wird nun angesteuert.