ruft wer die Bergwacht?

Solangsam dürften wir, soweit ich das überhaupt beurteilen kann, dem Parkplatz richtig nahe sein. Nun stehen wir aber vor mächtig vielen Büschen und Bäumen und zur Rechten fließt ein Bach. Also mitten durch! Durch das Gewächs kann man nie so richtig einschätzen wie tief der Schnee ist und vorallem was sich darunter befindet. So landen wir immer wieder entweder senkrecht im Schnee, sinken ein bishin in’s Nirvana oder wir fallen einfach waagerecht in die weiße Pracht.

Auf der anderen Seite des Baches sehe ich eine Straßenlaterne – also dürfte dort oben ja eine Straße sein. Das käme uns allen gelegen – denn allmählich wird es wirklich anstrengend. Ich finde uns einen Übergang, teste und präpariere ihn ein wenig und so kommen wir alle Viere trockenen Fußes in Richtung Hoffnung.
Nun geht es noch steil nach oben und tatsächlich – eine Straße! Zwar nicht ohne Schnee, aber man kann darauf laufen. Meine Füße gucken ganz verdutzt – festen Untergrund scheinen sie für immer abgeschrieben zu haben. Ein paar Meter weiter sieht man sogar schon den Parkplatz – alles in allem war das nun überhaupt nicht weit – wir haben lediglich den ungünstigsten Weg genommen.

Am Auto angekommen wechsle ich erstmal Schuhe und Socken und dann geht es den Fernpass ein Stück weiter – hungrig sind wir. Wir kehren in einer Gaststube ein und schlagen uns die Mägen voll. Verdient haben wir es uns schließlich. Vier müde Gesichter wollen nach Hause und so steuere ich den Kadetten wieder gen Norden. Im Allgäu schneit es wie verrückt, das aber ist kein Problem – der Kadett fährt schließlich auf jedem Untergrund wie auf Schienen.

schneefetisch

Heute wäre in Passau ein Großstadtgeflüster-Konzert und nachdem ich das letzte gegen einen Trip in den Osten getauscht hatte, wollte ich nun mit Frau J. dorthin fahren. So recht Lust haben wir beide nicht und so kommt es wie es kommen musste. Wir pfeifen auf das Konzert und fahren stattdessen in die Berge.

Zu viert steuern wir den Süden an und wühlen uns durch die schneebedeckte Autobahn in Richtung Fernpass. An einer alten Festungsanlage parkieren wir, werfen manchen Schneeball und kaufen dann vier Tickets für die Highline179. Weltrekordhalter in Sachen Hängebrücke – mit über 400m wohl die Längste. Nun stehen wir aber unten im Tal und müssen ersteinmal nach dort oben – nichts leichter als das!

palinka out of hell

Nun gehen wir glücklicherweise ja nicht mehr aus dem Haus und so schlüpfe ich ratzfatz in eine bequeme Hose, setze mich und genieße einen Longdrink. Herr O. hat eine wunderbare vegetarische Lasagne zubereitet – die vernaschen wir fix und anschließend werden die Teller gegen Brettspiele getauscht.

Frau J. – die bessere Hälfte des O’s – hat ihren Ursprung in Ungarn. Nun ist sie aber nicht alleine hier in Längenfeld. Sondern mit Herrn O. und Palinka. Palinka ist ein Selbstgebrannter und schmeckt trotz hohen Gehaltes relativ gut. Wir spielen schwachsinnige Spiele und trinken viel zu viel des guten Schnapses, sodass wir erstaunlich früh zu Bett gehen, was sich morgen dann hoffentlich auszahlt.

leiser abschied

Obwohl das Wetter um’s verrecken nicht schlecht werden will, ist es Zeit die Heimkehr vorzubereiten.
Ein letzter Abend am See – letzte kühle Getränke und etwas Wehmut.

So schön war’s schon lang nicht mehr – es ist einfach unschlagbar wenn man Campingplatz & See quasi für sich alleine hat.

Tschüss Kärnten – wir kommen wieder!