geschichten ausm biergarten

Nach Adam Angst stärken wir uns mal wieder im Biergarten und ich nutze die Gunst der Stunde, um meine Schuhwerk grundlegend zu überdenken. Es kommen wieder meine ausgelutschten Slipper zum Einsatz – in denen tanzt es sich so toll! Und schon machen wir uns auf den Weg aufs Gelände und finden uns am Bierstand wieder. Zu Tenacious D feiern wir recht ausgelassen, trinken fassweise Gerstensaft und ich treffe sogar einige Freunde nach langer Zeit mal wieder. Bei dieser wahnsinnigen Menschenmasse durchaus unüblich.

Tenacious D war nun nichts, das ich unbedingt sehen musste – aber schnell kapierte ich, dass die Jungs der Liveact schlechthin sind. Wir hatten eine ansehnliche Portion Spaß und nun graut es mir schon vor dem heutigen Headliner. In Kürze spielen Slipknot und meine müden Beine haben so gar keine Lust. Aber schon während des ersten Songs ist das völlig vergessen und wir genießen eine erstaunlich gute Show, einen ganz akzeptablen Sound und wär hätte es gedacht – Slipknot hat auf der Bühne nun tatsächlich überzeugt. Ist auch besser so – denn in meinem Handschuhfach liegen noch Slipknot-Tickets.

Nach dem Konzert bin ich noch völlig angefixt und täte gern zu Eagles of Death Metal – die Mucke fand ich schon immer hervorragend, wenn auch die Band selbst etwas ööhm, doof ist. Die Veranstalter von Rock im Park aber verändern permanent die Wege und ich checke überhaupt nicht durch, sodass wir plötzlich vor der anderen Bühne stehen, Hier spielen im Moment Marteria & Casper – habe ich garkein Bock zu und so futtern wir ein wenig Handbrot. Schmeckt eigentlich nur nach Sodbrennen und so beschließe ich, dass es Zeit ist für ein Bett. An einem DJ-Pult komme ich leider aber nicht ungestreift davon, tanze noch ein wenig und finde mich dann etwas später am Biergarten wieder. Wie das so ist, schaffe ich es heute auch nicht mehr ins Dachzelt. Jeder meiner Knochen schmerzt, ich bestehe nur noch aus Muskelkater und mache es mir mangels Energie dann im Erdgeschoss bequem.

triathlon

Nach all der Erwerbstätigkeit ist es nun endlich an der Zeit das Weite zu suchen. Mein Dachzelt ziert den Kadett schon völlig nutzlos seit Wochen und so kann es sich nun wieder nützlich machen. Einiger Unrat landet im Kadett und schon geht es nach Nürnberg. Unser alljährliches Rock im Park steht mal wieder vor der Tür und anders als sonst reise ich heuer erst am Freitag an. So kam es dass ich nur ein Tagesticket ohne Campingberechtigung gekauft habe. Mit einer List komme ich trotzdem an den Stammparkplatz, wo es direkt ein paar Kaltgetränke gibt. Den Zeltaufbau verschiebe ich auf die dunkle Nacht – denn schon wie letztes Jahr ist das Campieren hier strikt verboten.

So verbringen wir den ganzen Abend entweder am Kadetten bei viel zu lauter Musik oder in unserem liebgewonnen Biergarten. Man kann sich natürlich gut an uns erinnern, das Eis ist schnell wieder gebrochen und wir feiern bis tief in die Nacht. Entsprechend glorreich fiel dann auch der Aufbau meiner Behausung auf und am Morgen wundere ich mich kaum über das abenteuerliche Bett.

Den neuen Tag begrüßen wir direkt mit Kaltgetränken, hängen mit den Nachbarn herum und empfangen Besuch im Biergarten. Erst am späten Nachmittag schaffen wir es schließlich zu Adam Angst – feinster Punkrock, leider in der Halle und somit eine ätzende Hitze. Da fällt kaum auf, dass ich Einzeller nur mit Badelatschen ausgerüstet bin. Das Konzert genießen wir trotzdem bis zum Schluss und verlassen völlig ausgepowert das Festivalgelände. Adam Angst habe ich nun zum ersten Mal gesehen und bin restlos begeistert, Ein tolles Konzert mit einer wunderbaren Stimmung in einer höllenwarmen Halle.

parkrocker #3

Im Dachzelt herrschen saunaartige Verhältnisse aber die Müdigkeit siegt und wir liegen schließlich bis 11 Uhr hier rum, nippen gemütlich am Mädchenbier und verbringen den gesamten Mittag am Kadett und im Biergarten. Immer wieder kommt Besuch vorbei, die Nachbarn haben uns scheinbar inzwischen auch schätzen gelernt und irgendwie scheinen wir beide keinen Bock auf Bands zu haben. Erst am frühen Abend nehmen wir den kurzen Fußmarsch auf uns und möchten zu Hollywood Undead. Live sind die sicher super, aber nach ein paar Songs in der prallen Sonne haben wir schon wieder genug und machen dort weiter wo wir aufgehört haben.

Bis in die frühen Morgenstunden sitzen wir beisammen, treiben allerlei Unfug und das Dachzelt könnte schöner nicht sein. Jedoch ist es schon nach zwei Stunden so warm, dass es kaum erträglich ist und so flüchten wir in den schattigen Biergarten. Heute gibt es alkoholfreie Getränke und feste Nahrung. Ist bitternötig und wir sind felsenfest davon überzeugt, dass wir heute abreisen. So sitzen wir den ganzen Tag einfach nur herum, bringen den Flüssigkeitshaushalt mit viel Wasser wieder in Ordnung und dösen so manche Stunde im Schatten des Kadetten, bis wir schließlich am frühen Abend abbauen und nach Hause fahren.

Das war ein schönes Rock im Park, auch wenn wir irrsinnig viel gefeiert haben und das eigentliche Festival völlig missachteten. Beim diesjährigen Lineup fiel uns das aber auch besonders leicht und wir hoffen auf bessere Bands für kommendes Jahr wenn es wieder heißt: Wir fahren nicht mehr auf Rock im Park.

parkrocker #2

Den Morgen und auch den Mittag verbringen wir rund um den Kadett, saufen die Kühlbox leer und sind leider wegen des Campingverbot gezwungen selbst unseren Sonnenschirm sofort wegzupacken. So glühen wir in der Sonne vor uns hin, feiern uns selbst und warten einfach mal weiter ab. Der Biergarten sorgt hin und wieder für Abkühlung, bis am Nachmittag schließlich Securities zu uns kommen und uns sagen, dass nun Zeit wäre einen Sonnenschutz zu bauen. Ob wir denn was dabeihätten. Binnen kürzester Zeit sind unsere Planen gespannt und endlich können wir im Schatten sitzen.

Am Kadetten bekommen wir dann noch hohen Besuch von diversen Bekanntschaften des letzten Jahres und selbst Herr B. schaut vorbei und gemeinsam trinken wir wie so oft um die Wette, feiern recht ausgelassen und die Nacht verbringen Herr T. und Ich mangels Lust das Dachzelt aufzubauen im Erdgeschoss des Kadett.

Wie die Sonne aufgeht wird es aber recht schnell unerträglich im Fahrzeug und wir verschwinden recht fix im Biergarten um anschließend wieder am Kadetten Musik zu hören, Kaltgetränke zu genießen und diversen Unfug anzustellen. So vergeht wieder der ganze Tag, wir feiern bis spät in die Nacht und haben abgesehen von Exkursionen mit unseren Tretrollern überhaupt nichts gemacht.
Immerhin steht inzwischen das Dachzelt und wir können weitaus komfortabler nächtigen. Für morgen nehmen wir uns dann vor mal auf das Festivalgelände zu gehen. Ich bin gespannt ob es klappt.