april 2024

Direkt zu Anfang des Aprils gab es Musik auf die Ohren. DEATHCAPS und THE IMPRUDENCE live in Heidenheim. The Imprudence sind alte Hasen im Geschäft aus Aalen und Deathcaps spielen Psychobilly & ganz viel Punkrock, kommen aus London und nach dem Gig trafen wir uns zufällig auf Kneipentour in Heidenheim. Ging dann natürlich bis in die Morgenstunden, ich wackelte zu Bett und die armen Schweine von den Deathcaps durften dann noch weiter nach Belgien fahren.

Den ersten Sonntag haben wir genutzt, um am Kadett und am Agila die Räder zu wechseln. Außerdem habe ich zwei Tage vorher den neulich gerissenen Kupplungszug austauschen lassen. Das bisher verbaute Provosorium hielt nun 7 Jahre – guter Schnitt. Wäre das auch nun erledigt & Zeit für einen Spaziergang war auch noch drin! Endlich Spießer!

Und dann war schon wieder Wochenende – Zeit um das Tanzbein zu schwingen. In Ulm gab es in der Beteigeuze ein kleines „Kein Bock auf Nazis“-Festival mit NOFNOG, MELONBALL, HELL & BACK und den NECKARIONS. Lecker Punkrock! Mich dort mit Herrn A. getroffen, Bier getrunken und zu den beinahe viel zu lauten Neckarions den Pogomodus angeworfen. Hell & Back anschließend verpasst, weil Labern vorm Club einfach wichtiger ist und pünktlich zu Melonball haben wir dann den Moshpit wieder entflammt. Danach noch zu Nofnog ordentlich randaliert, draußen dann wieder ewig verquatscht um am frühen Morgen nachhause zu kommen. Ein Tag wie jeder andere.

Abends ging es dann weiter zu ISIDOR SR, TFNRSH und FOGDRIVER in Heidenheim. Isidor SR ist ein Solokünstler mit Bassgitarre und Rhythmen aus der Dose. Irgendwie Psychedelic oder so, war jedenfalls nett anzusehen, aber mein Geschmack is halt doch ein anderer. Danach spielten TFNRSH aus Tübingen, eine rechte junge Band ohne Gesang, irgendwo zwischen Space-Rock und Progressiv. Auch nicht so meine Tasse Tee, aber ein Blick über den Tellerrand schadet ja nie. Anschließend hätten noch Fogdriver gespielt, aber ich bin einfach nachhause ins Bett, die kurze Nacht vom Vortag hing mir noch in den Knochen.

Und dann folgte ein Ausflug in die Pfalz zu meinem lieben Herrn W. Ich sammelte ihn ein und wir fuhren rüber nach Frankreich. In Wissembourg sind wir ein bisschen herumspaziert, haben in einer schmierigen Bar ein Glas Wein genossen und snackten dann Flammkuchen. Danach zurück in die Pfalz nach Edesheim. Es gab wieder leckeren Wein und nochmal Flammkuchen. Beim nächsten Winzer in der Nachbarschaft dann nur Wein. Herrn W. habe ich nach diesem wundervollen Date Nachhause gebracht und fuhr dann weiter nach Karlsruhe zu Familie R. Dort habe ich einen dritten Flammkuchen vertilgt und schon ging es wieder in die Heimat. Flammkuchen brauche ich so schnell keinen mehr.

Weiter ging es erneut mit Livemusik in Rottenburg am Neckar. Super viel Stau, sodass ich Herrn A. beneidete, der mit den Öffis anreist. Angekommen ist er dann aber nie. Wegen kaputtem Zug oder so schließlich in Wendlingen gestrandet und so versorgte er sich beim Rewe um die Ecke mit Bier. Ich hatte es geschafft zum Klausepunk 2024. Vier Bands stehen heute auf dem Programm und weil Herr A. es nicht geschafft hat, bin ich ganz alleine. Undzwar so richtig. Die anderen Gäste nämlich konnte man an 1-2 Händen abzählen. Den Start machte THE WORM REDUCER aus Reutlingen. Garage-Punk auf die Ohren, ich bin zugleich die erste und auch letzte Reihe im Publikum und der Tonmensch scheint gar nicht so recht zu wissen, was er da tut. Aber egal – Auftritt ging klar und das Bier ist schön kühl. Dann traten RAMPAGE KIDS auf. Schöner Deutschpunk, der Ton machte immernoch Ärger und zur dritten Band dann HYSTERESE. Wegen denen war ich da & es standen immerhin vier Personen in der ersten Reihe und es wurde getanzt. Ton machte immernoch Ärger und als vierte Band betraten PRODUZENTEN DER FROIDE die Bühne. Nach drei Songs habe ich mich verpisst, weil das so gar nicht mein Sound ist. Skins die O!-Punk spielen dürfen sich gerne andere anhören. Nach zwei mühsamen Stunden Heimweg konnte ich dann endlich zu Bett.

Tags drauf – völlig unausgeschlafen – fuhr ich dann mit meiner Fro!ndin nach Stuttgart. Erstma gab’s Kaffee & Kuchen, machen alte Leute ja so. Danach Spaziergang zur Dönerbutze des Vertrauens. Hatten wir beide als lecker in Erinnerung. War es aber nicht, also Abgammeln in der Sonne und am Abend ins JuHa West zum Shoreline Album-Release Konzert. Vorband machten ATTIC STORIES, aber wir zogen es vor, draußen herumzulungern. Herr A. hat es heute auch geschafft und schwärmte von seinem schönen 5-Stunden Ausflug gestern. SHORELINE aus Münster machen Emo-Punk und das fast ausverkaufte JuHa hat sich schon beim ersten Song in einen verschwitzten Backofen verwandelt. Geiler Gig – wir schmiedeten sofort Pläne um sie bald wieder zu sehen. Der Heimweg dann super stressig, weil die Bullen meinten, die gesamte Autobahn zu sperren um eine „Kontrolle“ durchzuführen. 1,5 Stau in dem einen die Augen zu fallen ist gar nicht so geil mitten in der Nacht. Da blieb nur Verachtung für dieses Gesindel!

Melonball live Ulm
Deathcaps live in Heidenheim
TFNRSH live in Heidenheim
Wissembourg, Frankreich
Wissembourg, Frankreich
Hysterese live in Rottenburg
Shoreline live in Stuttgart

februar 2024

Hier ein kurzer Rundumschlag über unseren Februar 2024. Jetzt habe ich über Jahre die Tastatur einstauben lassen, sodass es Zeit wird wieder im kleinen Rahmen zu beginnen.

Der Februar startete direkt mit einer fetten Kneipentour und endete mit einem Kater, wie das eben so ist. Und weil ich ja noch immer ein erlebnisorientierter Jugendlicher bin, ging es anschließend nach vielen Jahren mal wieder auf den Fasching. Furchtbare Mucke, mies gekleidete Leute und viel Alkohol. Ich pausiere dann wohl wieder ein paar Jahre.

Für mitte Februar habe ich mir eine kleine Tour zusammengestellt und in der Nacht ging es dann auch schon los, sodass ich im Morgengrauen in Österreich aufschlug. An der Donauschlinge Schlögen unternahm ich eine fette Frühsport-Wanderung, und genoss des Nebels sei Dank keine Aussicht vom Berg herab. Zurück im Kadett dann weiter nach Wels gefahren. Den ganzen Morgen und auch Mittag bin ich durch Wels gelatscht, um irgendwann festzustellen, dass die Stadt wenig hübsch und super langweilig ist. So fuhr ich nachmittags noch rüber nach Linz und warf einen Blick auf die Donau. Es war sogar noch Zeit für einen kleinen Spaziergang – mein Schrittzähler hat sich davon bis heute nicht erholt.

Am Abend spielten dann LEFTOVERS und als Support NORMFREI im Alten Schlachthof. Eigentlich wäre ich statt in Wels, in Rostock bei PASCOW, die kurzfristig die Tour absagen mussten und ich nach einem Ersatzgig für Rostock suchte. Konnte ja keiner ahnen, dass ich dann rund 1.000km entfernt von Rostock lande. Das Konzert war jedenfalls super, hat mir direkt eine aufgeplatzte Lippe beschert und hat viel Spaß gemacht. Anschließend in den Kadett gesessen und den Zündschlüssel herumgedreht. Ich hatte Anschlusstermine und hatte das Vergnügen, die gesamte Nacht durchzufahren. Nach ein paar Stunden kam ich sogar an meiner Heimat vorbei, hat so richtig geschmerzt nicht einfach das Bett aufzusuchen und stattdessen noch weitere 700km abzureißen. Pünktlich um 12.00 kam ich schließlich in Lille, Frankreich an, parkte den Kadetten im Parkhaus und bezog mein Hotel. Mangels Bock auf Schlafen bin ich dann direkt losgetigert um mir Lille anzusehen. Es wetterte hervorragend und die Stadt war unglaublich voll von Menschen. Nach ein paar architektonischen Highlights, schlechtem Essen und einer erfrischenden Dusche habe ich mich dann in Schale geworfen, mir einen Sixpack 1664-Bier in die Rüstung geworfen und bin direkt nebenan auf das „Best of L’Aeronef“ gegangen. Hier gab es gleich 6 Bands, alle im weitesten Sinne aus dem Post-Punk, auf die Ohren. Darunter TREEBOY & ARC, UNSCHOOLING, HOTEL LUX, GURRIERS, LAMBRINI GIRLS und DITZ. Grund für meine horrend weite Anreise waren GURRIERS, die haben mich im Sommer 2023 schon derart aus dem Mosphit geblasen, dass ich sie direkt wieder sehen wollte. Nach dem Konzert wackelte ich ins Bett, leider klingelte schon vier Stunden später der Wecker. Ein Horror!

Nach nur 12 Stunden Fahrt bugsierte ich den Kadett in ein Parkhaus direkt in Berlin und startete mit einer Wanderung durch Friedrichshain und Kreuzberg, bis Abends endlich SPRINTS und als Support ENGLISH TEACHER zum Tanze baten. Das Konzert war im Cassiopaia und hätte besser kaum sein können. Fantastischer Auftritt und auch hier hatte sich der endlos weite Weg wieder gelohnt! Im Anschluss ging es auf die Autobahn und ich schaffte es bis vor die Tore Dresdens. Dort geduscht und mich erst mal hinters Lenkrad gelegt. Meinen Körper hat der Schlaf gut gefallen, sodass ich erst irgendwann am Morgen wach wurde.

Nach ein paar Stunden Fahrt war ich dann endlich in Regensburg. Hier residiert unser altbekannter ‚Whatabus‘ in neuen Büroräumen, die es sofort zu besichtigen gab. Da kam dann auch mal wieder die gesamte Festivalgang zusammen und mit ein paar Bieren, Weinen und Pizza Fand die Nacht erst sehr spät ein Ende. Am nächsten Tag – endlich ausgeschlafen – ging es noch zum Italiener und für mich dann wieder auf die Autobahn. Die wohl kürzeste Etappe der Tour stand bevor. SPRINTS und ENGLISH TEACHER im Feierwerkt in München. Konzert wieder super gewesen, nur herrscht in der Kranhalle immer beschissener Sound und das Publikum bestand in erster Linie Schlaftabletten. Dafür wars dann nicht so anstrengend und ein super Start in zwei Tage Ruhepause.

Nach zwei Tagen Zuhause schnappte ich mir meine Göttergattin und wir fuhren nach Amsterdam. Dort angekommen gab es nach einem Spaziergang nix weiter zu tun, sodass wir früh zu Bett gingen und am Morgen dann durch Amsterdam shoppten. Nachdem Millionenbeträge verschoben wurden, ging es für mich Abends wieder zu SPRINTS und ENGLISH TEACHER im Tolhuistuin. Fantastisches Konzert, tolles Publikum und damit war der Abend ein sehr würdiger für das Ende meiner kleinen Irrsinns-Fahrt. Nach über 5.000km lag ich dann wieder im heimischen Bett und bereute nichts. Viel mehr hatte der Februar dann auch nicht zu bieten – hat mir aber gereicht.

Lille, Frankreich
Gurriers, live in Lille (F)
Unterwegs von Lille nach Berlin
Oberbaumbrücke, Berlin
Amsterdam (NL)
Sprints live in Amsterdam

no-covid travelling

In den letzten zwei Jahren ist es für uns zum Sport geworden, immer das Land mit den wenigsten Coronaregeln als Ziel heranzunehmen. Nun ist es England geworden, Regeln soll es keine mehr geben und somit dürfte dem ja nichts im Wege stehen. Was ich bei der Planung aber vergessen habe, ist die Tatsache, dass für Ausländer doch noch eine Regel besteht. Das Passenger Locator Form. Ein Einreiseformular, dass so manchen Coronakram abfragt. Wenn man nicht gerade vierzig bis fünfzig mal geimpft ist, benötigt man zur Einreise/Beförderung einen negativen Test und hat nach der Einreise 2 Tage Zeit, einen PCR Test zu machen. Dieser muss vorab gebucht und bezahlt werden.

Der negative Schnelltest ist schnell besorgt. Meiner war kurz vor Abfahrt blöderweise positiv und dann testet man eben so lange, bis man negativ ist oder schaut nach anderen Alternativen.

Nachdem alle Papiere beisammen sind und hochgeladen wurden, können wir schließlich abfahren. Über die horrenden Spritpreise kann ich nur lachen – das ist bei einer Englandfahrt für gewöhnlich der kleinste Posten und so rollen wir quer durch Deutschland auf Belgien zu.

Am frühen Morgen erreichen wir Calais in Frankreich und unsere Fähre steht auch schon bereit. Es ist wahnsinnig wenig los, wir stromern ein bisschen durchs Schiff und verabschieden Frankreich mit dem Sonnenaufgang, sodass die Kreidefelsen von Dover uns im Sonnenschein begrüßen.

obsession kraftfahrer

Meine Gattin benötigt ein Shuttle nach Karlsruhe und ich habe einen Traktoren-Zylinderkopf im Kofferraum liegen, der noch nach Darmstadt muss. Ideale Voraussetzungen um dem Kadett ein paar Kilometer zu gönnen.

Frau E. setze ich in Karlsruhe ab und schippere anschließend zur hessischen Bergstraße. Dort wartet schon Herr S. auf mich, nimmt seinen Zylinderkopf in Empfang und versorgt mich mit Riesling aus eigenem Anbau. Anschließend hatte ich geplant, entlang der hessischen Bergstraße mir einiges anzusehen. Das Wetter wäre sogar recht hervorragend für mein Vorhaben. Nach ein paar Stunden im Kadett, packt mich allerdings die Lust weiterzufahren.

So fahre ich völlig sinn- und planlos wieder gen Süden, schippere durch die Pfalz und überschreite auf einer Landstraße die Grenze zu Frankreich. Im Elsass gucke ich mir Roppenheim an und bekomme den Hinweis, mir doch die Geschichte zur „Roppenheimer Sau“ durchzulesen. Ein Wildschwein hat sich während des 2. Weltkrieges einen feuchten Pups um die Grenze geschert und immer wieder die Frontlinien überquert, sodass es zu Verwirrungen zwischen Frankreich und Deutschland kam, die in der Entführung eines Metzgermeisters gipfelten. Mehr war dann doch nicht herauszufinden & Ich genieße jetzt den Sonnenuntergang, bis ich wieder nach Karlsruhe fahre um meine Gattin abzuholen.