neuwagenmist

Frau V. wünscht sich ein neues Auto und wir sind in den Untiefen der neuen Bundesländern fündig geworden. Jetzt muss man das Auto halt noch holen. Also bitte ich Herrn L. den Tag mit mir zu verbringen und am frühen Morgen stehe ich vor seiner Tür. Los geht’s auf die Autobahn. Keines unserer Handys mag sich mit dem Auto verbinden lassen und so sind wir gezwungen die nächsten Stunden Radio zu hören. Wie befürchtet wird ausschließlich Mist gespielt und ununterbrochen über Rettungsgassen, Gaffer und das Busunglück auf der A9 berichtet. Es ist kaum auszuhalten. Als wir am Unglücksort des Busunfalles vorbeikommen, sind die Aufräumarbeiten im vollen Gange, auf unserer Spur jedoch keinerlei Stau geschweigedenn Gaffer. Scheint die Berieselung durch die Radiosender wohl zu funktionieren.

In Köthen angekommen finden wir nicht zu dem Autohändler, sämtliche Straßen sind gesperrt und es herrschen Baustellen soweit das Auge reicht. Nach kurzer Zeit habe ich genug, ignoriere gekonnt sämtliche Durchfahrtsverbote und wühle mich mitten durch die Baustelle. Und schon sind wir da. So einfach! Das Auto schaue ich mir an, versuche so zu wirken als verstehe ich etwas davon, gucke in sämtliche Ritzen und Ecken und gebe dann feierlich bekannt dass ich ihn direkt mitnehme. Der Vertrag ist schnell geschrieben und dann werfe ich auch schon einen fetten Bündel bunter Euroscheine auf den Tisch. Herrn L. überlasse ich den Neuerwerb und pflanze mich wieder in meinen roten Kombi. Ab zur nächsten Tanke und dann aber nach Hause.

Im Vogtland halten wir mal wieder an einem Autohof, ich beäuge misstrauisch die Reichweitenanzeige unserer Opel und wir genehmigen uns noch ein paar Burger. Vor der Burgerbude wartet ein Tramperpäärchen und wir sind uns schnell einig dass bei mir noch genügend Platz frei ist. Die beiden kommen aus dem Harz und versuchen gerade via Autostop ins südliche Bayern zu gelangen. Ein wenig urlauben und so. Eines ihrer Handys lässt sich sogar mit dem Auto verbinden und unser Musikgeschmack scheint recht konform zu gehen. Mit Feine Sahne Fischfilet, Rise Against, Deichkind, Blink-182 und Konsorten fährt es sich gleich viel angenehmer und bei Nürnberg werfe ich die beiden raus, nun versuchen sie es weiter bis nach München. Ich hingegen schlage westwärts und habe nun nur noch etwas Stau und 200km vor mir.

das wintertreffen

Nun ist es wieder soweit – wie letztes Jahr fahren wir zum Opel-Wintertreffen nach Oschersleben. Also lade ich früh morgens Herrn M. ein und auf geht es nach Fulda – dort treffen wir auf Herrn O. und Frau M. Im Konvoi geht es weiter bis nach Oschersleben. Angekommen parkieren wir unsere Vehikel und genießen direkt eine Flasche Wein, ehe wir in das Hotel einchecken. Der restliche Tag verläuft auch nicht anders – den getunten Opels schenken wir nur wenig Beachtung und feiern stattdessen bis tief in die Nacht hinein.

Irgendwann am Morgen werde ich wach – es ist Zeit fürs Frühstück. Das Buffet in unserem Hotel ist vieles, aber auf keinen Fall 4-Sterne-gerecht. Aber mit einem leichten Kater lässt es sich prima hinunterwürgen. Anschließend gehen wir wieder nach draußen, werfen ein wenig die Musik an und genießen den Mittag bei wunderschöner Sonne im Freien, hören missratene Musik und trinken manches Kaltgetränk. Erneut macht sich Hunger breit und wir beschließen im Hotelrestaurant zu dinieren. Was die Belegschaft dort an Frühstück versemmelt hat, macht sie am Zanderfilet wieder wett – es schmeckt fantastisch. Nur die Cocktails sind so überhaupt nicht gut und so kommt, dass ich der Bedienung beim Bedienen helfe – jedoch nicht bei der Zubereitung der Cocktails, was das Ganze recht sinnlos erscheinen lässt.

Gut gesättigt geht es erneut nach draußen zu den Autos und wir feiern schon wieder viel zu viel und viel zu ausgiebig. Am Morgen lasse ich das ohnehin schlechte Frühstück sausen, schlafe aus und gönne mir noch eine wohltuende Dusche. Gegen Mittag verabschieden wir die Reisegruppe Landau und Herrn M. & Ich schlafen noch ein wenig im wohltemperierten Kadett, ehe wir die uns ewig vorkommenden 600km in Angriff nehmen. Schade dass das Treffen im Gegensatz zu letztem Jahr gut besucht war. Solch Autotuning-Treffen ziehen immer horrend viele Idioten an – bei kleinen Treffen sind sie in Summe dann eher weniger auffallend und das macht das dann sehr viel gemütlicher.

opels in the snow

Zuallererst schenke ich mir einen Longdrink ein – anschließend bauen wir Grill, Pavillon und sonstigen Campingmist auf, wir sind schließlich nicht zum Spaß hier.

Das Camp steht – und nun? So recht wissen wir es auch nicht, denn anders als erwartet sind wir beinahe alleine. Vermutlich liegen die meisten im Graben oder sind bei dem suboptimalen Wetter erst garnicht losgefahren. Zum zweiten mal findet in Oschersleben an der Rennstrecke ein kleines Opel-Wintertreffen statt. Schön mit Campen, Glühwein und Gemütlichkeit. Schade nur, dass heuer kaum jemand da is. Die meisten Teilnehmer sind im nahegelegenem Hotel untergebracht und auf dem Campingplatz ist es recht ruhig. Die Ruhe stören wir so gut es geht, feiern bereits in den Morgenstunden, Grillen was das Zeug hält und lassen es uns so richtig gut gehen.

Viel mehr gibt es für mich auch nicht zu tun, denn für die angebotenen Workshops interessiere ich mich überhaupt nicht und schöne Fahrzeuge sind leider auch nicht da, die man bewundern könnte. Das MDR nutzt zur Mittagszeit die Gunst der Stunde und filmt ein wenig den Kadetten und auch Herr H. kann einem kurzen Interview nicht widerstehen.

Irgendwann zu etwas späterer Stunde gehen wir ins Bett und wachen erstaunlich spät am nächsten Morgen auf. Wir beschränken uns auf Frühstück und dem Wiederfinden diverser verlorener Gegenstände, sodass wir Mittags auch schon wieder die Heimreise antreten können.
Diese verläuft beinahe etwas langweilig, uns überrascht weder überfrierende Nässe, noch Schnee geschweigedenn Regen.

kadett in the snow

Inmitten der Nacht beginne ich den Kadetten zu beladen und tue mich schwer, nicht zu fallen. Eisregen, Blitzeis, weissderteufel – es ist arschglatt.

So rutsche ich behutsam ein paar Ortschaften weiter, Herr H. steigt zu und wir begeben uns auf die Autobahn. Die ersten 300km begleitet uns das olle Eis und Geschwindigkeiten über 100km/h sind nur selten möglich. Halb so wild, denn die restlichen 300km ist jede Menge Neuschnee angesagt und die Autobahnen nur wenig geräumt.

Nach 600km haben wir dann endlich unser Ziel erreicht und widmen uns nun dem angenehmeren Teil des Tages.