turbolenzen

Seit unserer Tour nach Montenegro ists still geworden – hier zumindest. In der Heimat habe ich gerade reichlich Arbeit und schaffte es seither für jeweils ein paar Stunden nach Berlin, Köln und Stuttgart. Das waren aber Termine und in erster Linie eine Menge Kilometer.

Ansonsten habe ich mal wieder ein neues Fahrzeug in meinem Fuhrpark zu verkünden. In einer Bierlaune kaufte ich einen alten Volvo 440 – bezahlte diesen schließlich dann auch mit alkoholischen Getränken. War ein langer Tag. Den Volvo habe ich dann auch direkt angemeldet und nun fahre ich den halt für ein paar Monate. Schont sicher den Kadett.

Der bekam letzte Woche auch sein Dachzelt verpasst und wäre jetzt eigentlich bereit für tolle Touren – Zeit aber habe ich jetzt keine und so war der einzige Einsatz des Dachzelts bei den „Outdoor-Tagen“ in Heidenheim – die Gäste konnten in der Innenstadt einen Blick ins Dachzelt und auf viele Bilder vergangener Reisen mit dem Auto werfen.

Für jetzt hatten wir geplant nach Sizilien zu fahren – auch das mussten wir leider canceln und werden stattdessen zumindest ein paar Tage die Pfalz unsicher machen. Das ist schonmal besser denn nix.

fühlt den bierschaum

Herr J. hatte sich vor langer Zeit Karten für „Stefan Raab live!“ in Köln gekauft und wie das manchmal so ist, hat er nun gar keine Zeit dafür. Ich hingegen habe natürlich Zeit und so schenkt er mir sein Ticket und zusammen mit seiner Ehegattin geht es nun nach Köln. Blöd wie wir sind, waren wir gestern ein wenig Feiern und als Konsequenz fahren wir nun einige Stunden verspätet los.
Nach ein paar Stunden kommen wir an und beziehen unsere Zimmer – viel Zeit bis zur Show ist nun nicht mehr, also bleiben wir im Hotel und nuckeln an Kaltgetränken. Eigentlich wären wir gerne noch in die Innenstadt, aber des miesen Zeitmanagements wegen bleiben wir hier und feiern ein wenig vor.

Mit dem Taxi geht es nun reichlich spät in die Lanxessarena und es geht auch schon direkt los. Unsere Sitzplätze finden wir nicht und landen schließlich auf deutlich besseren Plätzen weiter vorne, die scheinbar sonst keiner in Anspruch nehmen möchte. Passt schon. Stefan Raab hat 2015 seine Fernsehkarriere beendet und kündigte dann das einmalige Liveprogramm an. Der Termin im Oktober war schnell ausverkauft und so folgten zwei Zusatztermine. In den ersten 30min. fühlt man sich mal eben wie ein Zeitreisender. Es erinnert stark an TV Total! und macht richtig Spaß – der Raab ist und bleibt ein begnadeter Entertainer. die restlichen 2,5 Stunden sind überwiegend von Musik geprägt – Stefan musiziert jede Menge zusammen mit den Heavy Tones und auch einige Gäste lassen sich auf der Bühne blicken. Darunter Luke Mockridge, Teddy Teclebrhan, Max Mutzke, Stefanie Heinzmann und Helge Schneider. Dass Helge da war freut mich besonders, hat er doch glatt allen die Show gestohlen, was mangels Talent bei den meisten nicht schwer fällt.

Noch drei Stunden ist die Show zu Ende – Raab habe ich nie besonders gemocht, die Gäste abgesehen von Helge auch nicht und auch TV Total habe ich mangels Interesse nie wirklich geschaut. Mit entsprechender Skepsis habe ich mir nun die Liveshow angesehen und muss gestehen – es war super! Wirklich unterhaltsam, ein netter Schwenk in die alte Zeiten und die Stimmung in der Halle war auch erstaunlich gut.
Nun ist der Abend zwar nicht mehr wirklich jung, aber dennoch stolpern wir ins Deutzer Brauhaus und vernichten einige Kölsch. Schmeckt fantastisch und die kleinen Gläser sind so wundervoll schnell leergetrunken. Macht natürlich hungrig und so gehen wir über die weltberühmte Brücke zum Dom und an den Bahnhof um uns die Mägen vollzuschlagen.

du schon wieder?

Der Wecker bimmelt heute schon wieder viel zu früh, ich hieve mich aus den Federn und hole Herrn B. ab. Auf den Autobahnen ist noch überhaupt nichts los und in Windeseile kommen wir in Landau an. Herr O. steigt zu und wir steuern eine Bäckerei an um uns die Magen zu füllen. Jetzt trennen uns nur noch drei Stunden Autobahn von Köln. Abgesehen von 15,-€ Strafe für die Polizei kommen wir auch recht schnell an und lümmeln noch draußen vor unserem Hotel herum, bis wir einchecken.

Im Hotel haben wir ein ganzes Stockwerk für uns und verlegen kurzerhand die Feierlichkeiten in den Flur, unterbrechen nur zur Essensaufnahme und wollen am Abend dann ins nahegelegene Palladium. Frau R. organisiert uns zwei Taxen und ich kümmere mich um dasselbe, sodass im Endeffekt ein Taxi leider leer ausgeht und wir kommen gerade noch rechtzeitig an. In Bierlaune haben wir vor einigen Monaten Tickets für das Trailerpark-Konzert hier gekauft, ich kann mich jedoch nicht so recht daran erinnern Trailerpark je besonders gut gefunden zu haben.
Die Vorband haben wir schon verpasst und wie das Konzert beginnt verlieren wir uns wie gewohnt sofort. Die Jungs auf der Bühne legen gleich richtig los und ich muss gestehen, dass es großen Spaß macht. Knapp zwei Stunden eskaliert die Meute, ich verliere ständig meine Schuhe und mein Körper ist um einige Verletzungen reicher – völlig erschöpft halte ich Ausschau nach dem Rest und als ich mich bereits an meine neuen Freunde gewöhne, erspähe ich plötzlich Herr O.
Das Abbleiben von Herrn B. klärt sich auch relativ fix, denn der ist bereits irgendwo in der Innenstadt und feiert eine ganz andere Party. So bleiben wir noch einige Stunden vorm Palladium, lernen finstere Gestalten kennen und fahren dann mit dem Taxi zurück zu unserer Unterkunft, snacken bei Burgerking noch etwas und treffen dann sogar auf Herrn B.

Beim Frühstück beschränke ich mich heute auf Tomaten und literweise Orangensaft, wir checken aus und fahren noch eben ans Rheinufer um einen Blick auf den Dom zu riskieren. Was wäre schon eine Fahrt nach Köln ohne ein Foto davon? Anschließend geht es über Landau zurück nach Hause und ich nehme direkt wieder meinen Kadett entgegen – der hatte die Tage nämlich frei und ich ihn schrecklich vermisst!

suchtgefahr

Nun bin ich ein paar Tage in der Heimat, gehe mit einigen Freunden ausgiebig feiern und verschwinde auch für einen Tag im Allgäu. Man möge meinen, dass ich heute gut erholt sei, das Gegenteil aber ist der Fall. Ehe ich jammere, steige ich besser ins Auto – nächster Halt: Kitzingen.
In Kitzingen steigt Frau R. zu, vor einiger Zeit haben wir in einer Bierlaune Tickets für ein Liedfettkonzert bestellt. Also erobern wir die Autobahn, halten lediglich für ein paar Burger und kommen dann recht fix in Köln an. Für die letzten Kilometer bis Ehrenfeld brauchen wir nun aber ewig, ich habe das Gefühl dass einfach jeder Arsch nach Köln fährt, um den hiesigen Weihnachtsmarkt zu besuchen. Immerhin ergattere ich einen Parkplatz für wenige Taler ganz in der Nähe unserer Unterkunft.
Dort stehen wir vor verschlossenen Türen, ans Telefon geht auch kein Mensch und wir versuchen es in der Dönerbude nebenan. Was ein Glück – der Betreiber des Imbisses ist derselbe wie der des Hotels. Das Einchecken dauert leider relativ lange, der gute Mann nimmt alles sehr genau, hat eine Millionen Fragen und wirkt etwas überbemüht. Bis wir auf unserem Zimmer sind, ist es natürlich schon dunkel und wir tun das einzig Richtige. Beschallung aus den Boxen und Whiskey aus den Fässern – die Liedfettvorbereitung klappt ganz fabelhaft.

Irgendwann ist es dann soweit, wir stolpern langsam in Richtung des Jungle – irgendein Club unweit unserer Unterkunft. Die Zeit bis zum Konzert überbrücken wir mit neuen Bekanntschaften, trinken fleißig und feiern dann mal wieder Son of Polvo sowie Liedfett. Mal wieder ein gelungener Auftritt und leider auch der vorerst letzte – nun ist für die Band Pause angesagt und wir müssen uns derweil einen neuen Zeitvertreib suchen. Nach dem Konzert wird es leider etwas ungemütlich, ich verabschiede mich von der Band und der Türsteher beginnt die Leute herauszukehren. In Kürze ist hier wohl Party oder so. Wir beschließen kurzerhand direkt wieder reinzugehen, zahlen unverschämte 10,-€ pro Person und finden uns dann plötzlich auf einer Raverparty wieder. Die DJs sehen richtig bemüht aus, während mich das Publikum an einen verrückten Drogensumpf erinnert. In schwäbischer Manier sehen wir aber drüber hinweg, stürzen noch einige Drinks und tanzen, als seien wir die wirklich letzten Menschen auf unserer Erde.

Irgendwann in der Nacht geht es dann zurück, natürlich nicht ohne Halt an einer Dönerbude. Leider wissen die Kölner offenbar nicht, wie Döner funktioniert. Auf allen meiner unzähligen Döner finde ich Currysoße. Was soll das?! Der Hunger treibt es rein, ich falle ins Bett und blicke etwas verstört auf die Uhr, als ich aufwache. Draußen wird es schon wieder Dunkel und voller Stolz kann ich verkünden, dass wir den ganzen Tag verpennt haben. Also nutzen wir den Abend, Essen beim Italiener um die Ecke und spazieren noch etwas durchs Viertel, ehe wir schon wieder ins Bett fallen und am nächsten Morgen dann gemütlich zurück fahren.