aus 22 mach 23

Schon wieder ist ein Jahr vergangen und 2022 war wohl nicht mein erfolgreichstes Reisejahr. Das liegt vor allem daran, dass plötzlich wieder Konzerte stattfanden und wir dieses Angebot übereifrig genutzt haben. Dennoch haben wir es ganz schön oft ins Ausland geschafft:

Frankreich 5x

Niederlande 3x

Belgien 2x

Großbritannien 1x

Tschechien 2x

Spanien 1x

Monaco 1x

Italien 2x

Schweiz 2x

Österreich 5x

Slowenien 1x

Insgesamt kamen 2022 nur 74 Übernachtungen zustande, dafür sagenhafte 113 Konzerte – viele davon in Süddeutschland, aber es ging auch mal weiter weg. Unter anderem nach Barcelona während unserer Spanienfahrt, an Weihnachten nach Holland, im Sommer nach Wien, nach Berlin und vieles mehr.

Auf all diesen Touren kamen in Summe 39.439 km zusammen – nahezu exakt so viel wie bereits 2018; 2019; 2020 und 2021. Scheinbar habe ich mich auf diese Gesamtfahrleistung eingeschworen. Wir sind aktuell schon fleißig am Planen für 2023 – natürlich stehen wieder einige Konzerte im Kalender, vermehrt aber auch wieder Reisen – das kam ja die letzten (Pandemie-)Jahre ein bisschen zu kurz.

entspannt im berg

Uns dürstet es nach etwas Entspannung und so fahren wir heute in die Schweiz. In Trun im Kanton Graubünden haben wir ein nettes Hotel gebucht und machen nach Ankunft einfach gar nichts. Im Bett rumfläzen und Abschalten – das genau Richtige!

Am Morgen starten wir dann nach dem Frühstück aber den Kadett, wir möchten Pässe fahren! Bin ich ja noch von Slowenien gewohnt und nach ein paar Metern schau ich verdutzt – der Kadett läuft nur auf zwei Zylindern. Bessert sich nach einem Kilometer auch nicht und so riskiere ich einen Blick unter die Haube. Ein Marder hat ganze Arbeit geleistet, zwei Zündkabel direkt am Verteiler zerfetzt, sodass man auch nichts zusammenpfuschen kann. Direkt um die Kurve ist eine Werkstatt, da putzt ein Opa gerade ne Kiste und schickt uns runter ins Dorf in eine andere Werkstatt. Mit 2-Zylinder-Volllast geht es dahin, der Mechaniker entschuldigt sich und meint, dass soetwas hierzulande verschrottet wird. So recht helfen kann er nicht, hat aber auf meine Nachfrage zwei Zündkabel da – die allerdings nicht passen. Ist völlig egal – wird passend gemacht und das tut er dann auch. Kostet 50 Franken und der Kadett läuft wieder – also ab in die Berge!

Wir donnern den Lukmanierpass nach oben und auf 1.500m dann endlich der erste Schnee. Ein paar Höhenmeter weiter schneit es dann auch und als wir oben am höchsten Punt ankommen, schneit es richtig. Bleibt auch schön liegen und ich wundere ich, dass hier nicht gesperrt ist. Es scheint sich so richtig einzuschneien und mangels Schneeketten entscheide ich, dass wir umkehren. Wir wollten doch entspannen und nicht im Schneechaos verenden. Zurück in Disentis versuchen wir es dann trotzdem noch mit dem Oberalpass – der ist leider aber tatsächlich geschlossen, sodass wir irgendwann umkehren müssen. Spaß hats trotzdem gemacht! Danach geht es zurück nach Trun, noch fix in die Berge über Schlans und Dardin und schön läuft der Kadett auch wieder nicht mehr. Eines der zusammengeschusterten Zündkabel hält nicht – mit ein paar Kabelbindern ist das Problem gelöst und wir gehen wieder zurück ins Hotel.

Heute Nacht darf der Kadett dann bei den Oldtimern des Hoteliers nächtigen – geschützt vor bösen Nagern und wir essen im Hotel zu Abend. Es schmeckt fantastisch und wir gehen dann früh zu Bett und fahren am nächsten Morgen wieder zurück in die Heimat.

jubeltour ljubljana #4

Nach einem viel zu kurzen Schlaf geht es zum Frühstück. Unser Hotel ist wirklich erstklassig, das Frühstück umfangreich, frisch und richtig lecker. Lange genießen können wir es allerdings nicht, denn gleich ist Abfahrt für einen kleinen Ausflug. Wir donnern auf schnellstem Wege an die Küste nach Portoroz und gammeln da dann eigentlich nur an einer Strandbar. Es wettert ganz angenehm, es ist sogar fast T-Shirt Wetter und die Sonne scheint ganz zauberhaft auf uns herab. Die slowenische Küste mag ich ja sowieso besonders, ist ein schöner Fleck Erde.

Nachdem wir uns genug ausgeruht haben, geht es noch in einen Baumarkt um dann die Mistkarre von Herrn P. zu reparieren. Reparatur geglückt und ab zurück zum Hotel. Normalerweise plane ich die Ausflugstage umfangreicher und das wird zukünftig auch wieder so sein. War nun doch etwas langweilig, wenn auch schön. Die Rallye soll aber eigentlich ja gar nicht schön oder gar erholsam sein, sondern anstrengend, schmutzig und nervenaufreibend.

Zurück in Ljubljana gehen wir zusammen Essen und dann geht es zu einer Tecnoparty. Ist viel los an der Bar und so bestelle ich meinen Wein direkt in Flaschen und ohne Gläser. So spare ich mir eine Menge Anstehzeit! Die Party selbst ist ganz okay. Mit der Musik kann man mich ja eigentlich eher jagen, aber natürlich wird das Tanzbein trotzdem geschwungen und auch die Leute sind furchtbar nett! Zu späterer Stunde kennt wirklich jeder unsere kleine Reisegruppe und wir haben eine Menge Spaß! Erst gegen 06.00 Uhr in der Früh macht der Laden zu und wir wissen nicht so recht, was wir mit dem neuen Tag nun anfangen sollen.

Also saufen wir ein wenig im Parkhaus und stürmen dann völlig verwahrlost das Frühstücksbuffet. Den Sekt vom Buffett haben wir auch direkt leer, aber die Kellnerinnen sind so nett und bringen eine neue Flasche nach der anderen,. Auch sonst fallen wir eher auf – macht ja aber nichts. Danach versuche ich es mit einem kleinen Powernapp, scheitere aber kläglich und gehe dann einfach in die Innenstadt. Ich wollte Einkäufe erledigen, aber leider ist die Hölle los. Dieses Wochenende ist Weinfest und die Straßen gerammelt voll – also lass ich das besser, stattdessen gehen wir etwas Essen und versumpfen irgendwann wieder im Irish Pub. Am Abend dann noch Sushi Essen, erneut Sportgetränke im Irish Pub und zu guter Letzt Gute-Nacht-Biere im Parkhaus.

Am nächsten Morgen ist dann schon wieder Abreise. Vorbei die schöne Rallye! Aber natürlich nicht, ohne noch ein Gläschen Sekt! Nach dem Frühstück entern wir die Autobahn und verabschieden uns nach Stunden dann auf der Tauernautobahn. Ich fahre ja noch einen kleinen Schlenker über die Oberpfalz, um Herrn S. nach Hause zu bringen. Am Abend komme ich schließlich auch an und stelle fest: Cool, das erste Mal in all den Rallyejahren, dass ich es tatsächlich am Sonntag noch vor Mitternacht zurückschaffe! Ziel und Datum für die Rallye 2023 stehen auch schon fest – ich freue mich!

jubeltour ljubljana #3

Endlich in Ljubljana angekommen geht es direkt ins Parkhaus. Unser Hotel ist mitten in der Innenstadt und das Parkhaus wird entsprechend teuer ausfallen – kurze Wege und sichere Stellplätze für unsere schmucken Altwagen sind aber eben alles wert. So checke ich nun für uns ein, verteile die Zimmerkarten und es muss eigentlich nicht extra erwähnt werden, aber: Wir haben uns längst an den Sportgetränken vergriffen.

Fix auf dem Zimmer frisch gemacht, endlich geduscht und noch ein Bier an der Hotelbar geschnappt. Hier sitze ich ein halbes Stündchen, arbeite etwas und dann geht es auch schon los. Für heute steht auf dem Programm: ein Punkkonzert! Allerdings ist direkt neben unserem Hotel ein Irish Pub. Da kommen wir nicht ungestreift vorbei und die ersten Promillegrenzen sind längst überschritten. Zum Konzert sind es noch zwei Kilometer und bei der Hälfte stolpern wir in die nächste Kneipe.

Im Kino Siska spielen heute zwei Bands – als Supportact stehen Lim Smrad in Zila auf der Bühne und Hauptact machen Alo!Stari. Draußen ist die Hölle los, ich besorge ne Karte an der Abendkasse und ehe das Konzert beginnt, sind wir immerhin zu dritt. Die restliche Reisegruppe ist nicht so Punk-affin und versumpft stattdessen anderswo. Das ehemalige Kino erweist sich dann direkt als katastrophal für unsere Knochen, denn der gesamte Publikumsbereich besteht aus ganz kleinen Treppen, das mich aber nicht davon abhält einen Pogo anzuzetteln. Lim Smrad in Zila machen geilen Hardcorepunk, singen auf slowenisch und wir verstehen natürlich kein Wort. Tut der Stimmung aber keinen Abbruch aber man merkt, dass die meisten wegen der Hauptband da sind. Die meisten Leute stehen nämlich noch draußen herum und saufen.

Nun Alo!Stari – sind in Slowenien ziemlich bekannt und wie sie beginnen ist das Kino auch gut gefüllt. Ich schätze es dürften locker 1.000 Leute da sein und Platz für mehr ist eigentlich nicht wirklich. Auch hier gibt’s wieder amtlichen Pogo und eine unglaublich gute Stimmung im Publikum. Ich glaube, Alo!Stari werden arg geliebt.

Nach dem Konzert verquatschen wir uns noch mit einigen Slowenen und werden sogar zurück in die Stadt begleitet. Allesamt ganz nette Zeitgenoss:innen! Noch schnell einen Döner geschnappt und dann beinahe gestorben. Allmählich machen sich die vielen Sportgetränke, der mangelnde Schlaf und das wenige Essen echt bemerkbar. Also ab zu Bett!