verkehrshaus schweiz

Neulich erinnerte mich eine alte Folge Top Gear daran, dass ich gerne einmal ins Verkehrshaus der Schweiz möchte. Gut, dass wir hier sind. Es ist das meistbesuchte Museum der Schweiz und beherbergt eine vielseitige Sammlung von Lokomotiven, Autos, Schiffen und Flugzeugen. In allen Ausstellungshallen und auch im Außenbereich kann man sich mit vielen Dingen interaktiv beschäftigen. Das mag ja ganz nett sein, ist aber ein Garant für viel Familien und Kinder. Gerade an Wochenenden daher eigentlich eher nichts für mich.

Nachdem wir uns in den Hallen des Schienenverkehrs umgesehen haben, folgt sogleich die Halle, deren Fassade mit Signaltafeln aus der Schweiz verkleidet ist, des Straßenverkehrs. Hauptattraktion dürfte hier das große Autotheater sein. Mittels eines Autolifts werden die jeweiligen Fahrzeuge präsentiert und es läuft ein Infofilm darüber ab, während lautstark Musik aus den Boxen dröhnt. Ist mir zu viel Kirmes und stattdessen täte ich mir viel lieber die teilweise interessanten Exponate so anschauen. Die sind aber übereinandergestapelt und so kommt man natürlich nicht hin. Nebenan hat man die Möglichkeit an einem Testcrash teilzunehmen. Hier fährt man mit einem VW Golf VI auf ein stehendes Hindernis. Obwohl es nur 10km/h sind, rumst es recht ordentlich und ich habe es aus meinen Erfahrungen im Straßenverkehr viel weniger brachial in Erinnerung. Vermutlich weil wir uns in jüngeren Jahren ständig gegenseitig gerammt haben und das viel mehr Spaß machte, also eine solche Simulation.

In den Räumen der Schifffahrt halten wir uns nur kurz auf und die Luftfahrt lassen wir ganz links liegen. Dafür werden wir noch einen Blick in das Hans Erni Museum, trinken anschließend noch etwas im Restaurant und treten dann den Weg zurück nach Deutschland an. Zurück über der Grenze machen wir noch einen Stopp am Schloss Salem und schauen auf die alten Gemäuer der heutigen Internatsschule. Die imposante Fassade des Salemer Münsters sticht ein wenig wie ein Fremdkörper aus dem Schloss heraus und verleiht dem Ensemble aus Gebäuden einen absonderlichen Flair.

zu speyer

Nach unserem gestrigen Ruhetag machen wir heute noch einen kleinen Ausflug. Es geht nach Speyer, – wieso auch immer war ich noch nie dort und es gibt sicher manches zu sehen. Dort angekommen parkieren wir am Stadtrand, werfen einen Blick in die Gedächtniskirche und schlendern dann in die Innenstadt. Dort trinken wir einen Dornfelder Glühwein und wir müssen schiergar kotzen. Der schmeckt unter aller Kanone und das meiste davon landet dann über’m Gullideckel.
Auf dem Weihnachtsmarkt versuchen wir nun noch unser Glück mit einer Bratwurst – die schmeckt ganz gut und aus allen Poren trieft der Senf – so mag ich das! Nun beginnt es zu regnen und wir flüchten uns im Dom zu Speyer.

Wir spazieren durch das ewig lange Seitenschiff, ich beäuge die recht neue Orgel und ansonsten fehlt mir ein wenig die Lust. Die Gruften und vieles mehr sehen wir uns gar nicht an und marschieren dann durch den Regen zum Auto. Erst wollten wir einfach nach Hause, dann kam uns aber die Idee dass wir ja noch ins Technikmuseum könnten. In Sinsheim war ich schon gewesen und so bietet es sich ja geradezu an. Auf dem Parkplatz ist auch wenig los – scheinbar haben die Leute an Weihnachten einfach besseres zu tun.

Im Museum selbst gibt es natürlich viel zu sehen. Jede Menge Flugzeuge, Autos, Lokomotiven, Schiffe und anderes technisches Gerät. So dauert es ein Weilchen bis wir uns sattgesehen haben und können uns dann zurück in Landau noch für ein paar Tage sattessen.

cassel

Ich habe für ein paar Tage in Frankfurt zu tun und sehe mich nun ein wenig in Kassel um. Hier bin ich schon abertausende Male vorbeigefahren und habe es bisher nur zu Ikea geschafft. Nun aber habe ich Zeit mitgebracht und fange mit dem an, für das Kassel bekannt ist.
Ich entscheide mich für eine Wanderung beginnend am Hercules, hinunter zum Schloss und das ganze dann irgendwie wieder nach oben.

Wie ich oben ankomme und parke, zieht plötzlich ein dicker fetter Nebel auf und verwandelt den Hercules samt Oktogon in einen mystisch anmutenden Platz. So spaziere ich ein wenig durch die Gemäuer, schieße Fotos und sehe nichts. Normalerweise hat man eine grandiose Aussicht auf Kassel und den restlichen Bergpark Wilhelmshöhe. Das tolle Schauspiel hält nicht lange an und nach 15 Minuten ist der Nebel auch schon wieder verschwunden und der Blick ist frei.

So marschiere ich entlang des Wasserspiels hinunter und besichtige die Löwenburg, anschließend das Schloss Wilhelmshöhe und das zugehörige Gewächshaus. Völlig zurecht wurde 2013 der Bergpark als UNESCO-Weltkulturerbe anerkannt. So vergehen viele Stunden und etliche Kilometer bis ich schließlich erschöpft oben an der Hercules Statue zurück bin. Die Höhenmeter haben mich ganz schön geschlaucht und so möchte ich jetzt eigentlich nichts mehr machen. Immerhin kann ich mich dann noch fix aufraffen das Technikmuseum in Kassel zu besuchen. In einem ehemaligen Henschel-Werk gibt es hier Elektronik, Feinmechanik, Maschinenbau, Medizintechnik, Metallmusik, einen Transrapid und auch Automobiltechnik zu bewundern. Nahezu alles hat einen Bezug zu Kassel und so bin ich mangels Interesse auch relativ schnell draußen und mache mich auf den Weg ins Hotel.

geschlossene gesellschaft

Meine nächste große Tour steht zwar schon in den Startlöchern, aber bis dahin mag ich nochmal ein bisschen raus an die frische Luft. Also steige ich heute in den Kadetten und habe mir viel vorgenommen. Am Abend täte ich nämlich gern in Berlin sein und vorher noch eben ein Museum besuchen – da wollte ich schon lange mal hin.
Es läuft auch alles ganz gut, bis dann die A9 gesperrt ist und auf der Umgehungsstraße kein Vorankommen mehr ist – der Spaß kostet mich nun zwei Stunden und etwas genervt komme ich in Merseburg am Museum für Technik und Luftfahrt an. Wirkt aber irgendwie ganz trist, verlassen und nicht einladend. Am Eingang kapiere ich dann auch wieso hier keine Autos stehen – wegen Sturmschäden ist nämlich noch ein paar Wochen geschlossen und der Weg war für die Katz.

Also besorge ich mir in Merseburg noch eben was zu Essen und fahre dann vollends nach Berlin – ich quartiere mich bei Frau J. ein, lasse mich bekochen und habe für heute nichts mehr geplant. Schlaf täte ganz gut. Am nächsten Morgen täte ich mir dann gern die ehemalige Abhörstation auf dem Teufelsberg ansehen – trotz zahlreicher Besuche in Berlin war ich da noch nie gewesen. Ich bin schon beinahe startklar ehe ich durch Zufall lese, dass die gesamte Anlage den Januar über geschlossen ist. Ab Februar ist dann wieder offen. Mich nervt es hier oben schon wieder… wie immer klappt nichts im Osten!

Also beschließe ich einfach zur Classic Remise zu laufen – sind nur zwei Kilometer und da ist wenigstens immer offen. Ich kontaktiere noch eben Herrn F. – der wohnt irgendwo am Wannsee, arbeitet irgendwo anders und hat bestimmt Zeit – Lust auf alte Autos sowieso. Er kommt natürlich dann auch und gemeinsam werfen wir ein paar Blicke auf unbezahlbare Fahrzeuge und sind uns schnell einig, dass es zwar ganz nett hier ist, aber einen irgendwie auch nicht vom Hocker reißt.
Immerhin hat er für unsere Essensgelüste die richtige Antwort – nahe seiner Uni soll es nämlich ganz gute Burger geben, es ist sogar geöffnet und schmeckt dann tatsächlich absolut fantastisch.