das wellnesscamp

Die lieben Freunde sind schnell begrüßt und unser Kuschelcamp steht auch binnen kürzester Zeit. Den Abend verbringen wir dann schließlich unterm Pavillon bei Kaltgetränken, anregenden Gesprächen und leckerer Pizza. Die haben wir nach langer Überlegung auf den Campingplatz bestellt und außer mir schmeckt’s mal wieder keinem. Selbst Schuld, dass die keinen Saumagen haben.
Der Konfettiben packt in der Nacht sogar noch ein Trinkspiel aus und so wird es nicht nur spät, sondern auch recht lustig.

Die Nacht verbringe ich leider dann wenig komfortabel in meinem Dachzelt. Hier herrscht eine recht eigenwillige Geräuschkulisse und als sei das nicht genug, fängt es natürlich morgens um 04.00 an zu unwettern. Der Sturm wackelt ordentlich am Zelt und mir an den Nerven, sodass ich einfach aufstehe und noch ein wenig im Erdgeschoss penne, ehe ich mich um die Morgenroutine kümmere.
Nach einem gemütlichen Frühstück gehen wir dann sogar Minigolfen. Der Campingplatz hätte eigentlich auch einen See, der ist aber momentan wegen Algenbefalls geschlossen. Also schwingen wir die Schläger. Entgegen aller Erwartungen schaffen wir sogar alle 18 Bahnen und kriegen währenddessen Kaltgetränke.

Unser heutiges Abendessen soll gutbürgerlich werden – am Restaurant unserer Wahl stehen wir aber vor geschlossenen Türen und laufen einfach weiter zum Asiate um die Ecke. Dort drin riecht es ganz ungewöhnlich, die Tische kleben und auch sonst macht es keinen guten Eindruck. Das Essen dafür schmeckt ganz fantastisch und die Preise haben noch keine Inflation erlebt.
Ein Wolkenbruch begleitet uns zurück zum Campingplatz und dort genießen wir eine fantastische Lichtshow am Himmel, stehen zeitweise völlig unter Wasser und fallen dann irgendwann zu Bett.

rhöntreffen

Die letzten Jahre habe ich es wegen des Taubertal Festivals nie auf Rudis Rhöntreffen geschafft. Weil wir heuer nicht auf das Festival gehen, kann ich heute ganz entspannt in die Röhn fahren und quäle mich nun die 250km durch die sommerliche Hitze. Wie ich ankomme fegt ein lächerlich kurzes Unwetter über den Platz und wir machen es uns gemütlich.
Am Abend sitzen wir lange beisammen, es gibt wie immer viel zu erzählen und mir steht die erste kühle Nacht seit langem im Dachzelt bevor.

Den darauffolgenden Tag verbringen wir überwiegend in den Campingstühlen, schmeißen mittags den Grill an und lümmeln so herum, bis wir uns abends immerhin zu einem Reisevortrag vorbequemen. Auch jene Nacht wird wieder relativ lange und am Morgen krabble ich aus dem Dachzelt um zeitig zusammenzupacken und die Heimreise anzutreten.

So geht für mich dieses Jahr das einzige Treffen zu Ende – schön war es gewesen! Wir sehen uns sicher irgendwo unterwegs!

switzerland

Neulich ist mir nach reiflicher Überlegung aufgefallen, dass ich noch nie eine Nacht in der Schweiz verbracht habe. Bisher hat es nur für Tagesbesuch oder Transit gereicht. Wenn wir schon auf dem Heimweg sind und Zeit nicht wirklich eine Rolle spielt, fahren wir heute einfach von Pavia in die Schweiz und machen es uns hier nochmal gemütlich.
In Pavia steuern wir aber noch eben einen Supermarkt an und wie wir mit vollgepackten Einkaufswagen auf den Kadett zurollen, findet sich an diesem auch ein Carabinieri ein. Auf Italienisch redet er auf mich ein, zeigt ständig auf das Auto und ich verstehe nur Bahnhof. Von Englisch versteht er nichts und unverrichteter Dinge zieht er wieder von dannen. Während ich dann meine Einkäufe verstaue, kommt er erneut und das Spiel geht von vorne los. Verwirrung macht sich breit, ich schnappe mir einen Zettel und einen Stift und kritzle ein Fragezeichen darauf. Schnell wird klar, dass er wissen mag wie alt das Auto ist, wieviel Kilometer er gefahren hat usw. Plötzlich verschwindet er wieder und kommt erneut – mit einem Buch über die Geschichte „seiner“ Carabinieri , das er mir schließlich schenkt. Was ein netter Kerl!

Nun aber in die Schweiz – heute haben wir uns sogar rund 300km vorgenommen, erklimmen den San Bernadino und kommen am Nachmittag schließlich im Appenzellerland an. Ich habe uns einen netten Platz oben in den Bergen herausgesucht und freue mich schon darauf, dass es nachts wieder etwas abkühlt. Der Platz liegt etwas im Nirgendwo, verfügt neben unzähligen Dauerstellplätzen über eine große Wiese, auf der man Wildparken kann und dient nebenbei auch als Gasthof, Restaurant und Wellnesstempel. Preislich ist er sogar voll im Rahmen, was ich von den Preisen im Restaurant leider nicht sagen kann. Also kochen wir selbst und verzichten vorerst auf sämtliche Aktivitäten, glotzen lediglich in die Ferne, lesen etwas und bespaßen die Ziegen und Kühe nebenan.

lombardei

Nun ist Aufbruch angesagt und wir kämpfen uns rund 150km in Richtung Norden – dort habe ich uns einen Platz am Ticino ausgemacht und den steuern wir nun an. Auf dem recht leeren Platz angekommen schlagen wir direkt das Dachzelt auf und springen dann in den Pool. So lässt es sich wunderbar aushalten, aber ehe wir nur noch herumgammeln, steht nun die Stadterkundung auf dem Plan.

Entlang des Ticino gibt es einen Wanderweg – nach nur drei Kilometern durch die schwüle Hitze erreichen wir die Innenstadt von Pavia und glotzen zuerst auf die Ponte Coperto. Die gotische Brücke aus dem 14. Jahrhundert wurde im Weltkrieg zerstört und in den 50er Jahren wieder aufgebaut – allerdings ein paar Meter weiter östlich, sodass noch heute einige Überreste der alten Brücke zu sehen sind.

Nun geht es zur Basilika San Michele Maggiore. Das beinahe 1000 Jahre alte Sandsteingebäude ist innen wie außen unbedingt sehenswert und so passiert es sogar, dass ich mal wieder eine Kirche betrete. Jedoch sind die Fassaden mit ihren Zwerggalerien, trotz Bemühungen den Verfall zu stoppen, in relativ schlechtem Zustand. Üblicherweise waren solche Gebäude in dieser Region aus Ziegelsteinen erbaut – Sandstein ist sehr witterungsanfällig und das sieht man dem Bau auch an.

Nun taumeln wir noch etwas durch die Innenstadt, snacken ein Eis und bewundern noch weitere Kirchen. Und wo wir schon in einer Stadt sind, nutze ich die Gunst der Stunde und kaufe mir eine neue kurze Hose sowie einen neuen Männerbikini. War beides bitternötig und ist nun endlich abgehakt. Nach erfolgreicher Sightseeing und Shoppingtour macht sich Hunger breit und auf unserer mühsamen Suche stolpern wir über ein winziges Restaurant am Rande der Stadt. Das Essen schmeckt fantastisch, der Wein mundet und auch die Preise sind fair. Mit der Dunkelheit sind wir schließlich zurück am Dachzelt und gehen völlig kaputtgestochen zu Bett.