jubeltour ljubljana #4

Nach einem viel zu kurzen Schlaf geht es zum Frühstück. Unser Hotel ist wirklich erstklassig, das Frühstück umfangreich, frisch und richtig lecker. Lange genießen können wir es allerdings nicht, denn gleich ist Abfahrt für einen kleinen Ausflug. Wir donnern auf schnellstem Wege an die Küste nach Portoroz und gammeln da dann eigentlich nur an einer Strandbar. Es wettert ganz angenehm, es ist sogar fast T-Shirt Wetter und die Sonne scheint ganz zauberhaft auf uns herab. Die slowenische Küste mag ich ja sowieso besonders, ist ein schöner Fleck Erde.

Nachdem wir uns genug ausgeruht haben, geht es noch in einen Baumarkt um dann die Mistkarre von Herrn P. zu reparieren. Reparatur geglückt und ab zurück zum Hotel. Normalerweise plane ich die Ausflugstage umfangreicher und das wird zukünftig auch wieder so sein. War nun doch etwas langweilig, wenn auch schön. Die Rallye soll aber eigentlich ja gar nicht schön oder gar erholsam sein, sondern anstrengend, schmutzig und nervenaufreibend.

Zurück in Ljubljana gehen wir zusammen Essen und dann geht es zu einer Tecnoparty. Ist viel los an der Bar und so bestelle ich meinen Wein direkt in Flaschen und ohne Gläser. So spare ich mir eine Menge Anstehzeit! Die Party selbst ist ganz okay. Mit der Musik kann man mich ja eigentlich eher jagen, aber natürlich wird das Tanzbein trotzdem geschwungen und auch die Leute sind furchtbar nett! Zu späterer Stunde kennt wirklich jeder unsere kleine Reisegruppe und wir haben eine Menge Spaß! Erst gegen 06.00 Uhr in der Früh macht der Laden zu und wir wissen nicht so recht, was wir mit dem neuen Tag nun anfangen sollen.

Also saufen wir ein wenig im Parkhaus und stürmen dann völlig verwahrlost das Frühstücksbuffet. Den Sekt vom Buffett haben wir auch direkt leer, aber die Kellnerinnen sind so nett und bringen eine neue Flasche nach der anderen,. Auch sonst fallen wir eher auf – macht ja aber nichts. Danach versuche ich es mit einem kleinen Powernapp, scheitere aber kläglich und gehe dann einfach in die Innenstadt. Ich wollte Einkäufe erledigen, aber leider ist die Hölle los. Dieses Wochenende ist Weinfest und die Straßen gerammelt voll – also lass ich das besser, stattdessen gehen wir etwas Essen und versumpfen irgendwann wieder im Irish Pub. Am Abend dann noch Sushi Essen, erneut Sportgetränke im Irish Pub und zu guter Letzt Gute-Nacht-Biere im Parkhaus.

Am nächsten Morgen ist dann schon wieder Abreise. Vorbei die schöne Rallye! Aber natürlich nicht, ohne noch ein Gläschen Sekt! Nach dem Frühstück entern wir die Autobahn und verabschieden uns nach Stunden dann auf der Tauernautobahn. Ich fahre ja noch einen kleinen Schlenker über die Oberpfalz, um Herrn S. nach Hause zu bringen. Am Abend komme ich schließlich auch an und stelle fest: Cool, das erste Mal in all den Rallyejahren, dass ich es tatsächlich am Sonntag noch vor Mitternacht zurückschaffe! Ziel und Datum für die Rallye 2023 stehen auch schon fest – ich freue mich!

jubeltour ljubljana #3

Endlich in Ljubljana angekommen geht es direkt ins Parkhaus. Unser Hotel ist mitten in der Innenstadt und das Parkhaus wird entsprechend teuer ausfallen – kurze Wege und sichere Stellplätze für unsere schmucken Altwagen sind aber eben alles wert. So checke ich nun für uns ein, verteile die Zimmerkarten und es muss eigentlich nicht extra erwähnt werden, aber: Wir haben uns längst an den Sportgetränken vergriffen.

Fix auf dem Zimmer frisch gemacht, endlich geduscht und noch ein Bier an der Hotelbar geschnappt. Hier sitze ich ein halbes Stündchen, arbeite etwas und dann geht es auch schon los. Für heute steht auf dem Programm: ein Punkkonzert! Allerdings ist direkt neben unserem Hotel ein Irish Pub. Da kommen wir nicht ungestreift vorbei und die ersten Promillegrenzen sind längst überschritten. Zum Konzert sind es noch zwei Kilometer und bei der Hälfte stolpern wir in die nächste Kneipe.

Im Kino Siska spielen heute zwei Bands – als Supportact stehen Lim Smrad in Zila auf der Bühne und Hauptact machen Alo!Stari. Draußen ist die Hölle los, ich besorge ne Karte an der Abendkasse und ehe das Konzert beginnt, sind wir immerhin zu dritt. Die restliche Reisegruppe ist nicht so Punk-affin und versumpft stattdessen anderswo. Das ehemalige Kino erweist sich dann direkt als katastrophal für unsere Knochen, denn der gesamte Publikumsbereich besteht aus ganz kleinen Treppen, das mich aber nicht davon abhält einen Pogo anzuzetteln. Lim Smrad in Zila machen geilen Hardcorepunk, singen auf slowenisch und wir verstehen natürlich kein Wort. Tut der Stimmung aber keinen Abbruch aber man merkt, dass die meisten wegen der Hauptband da sind. Die meisten Leute stehen nämlich noch draußen herum und saufen.

Nun Alo!Stari – sind in Slowenien ziemlich bekannt und wie sie beginnen ist das Kino auch gut gefüllt. Ich schätze es dürften locker 1.000 Leute da sein und Platz für mehr ist eigentlich nicht wirklich. Auch hier gibt’s wieder amtlichen Pogo und eine unglaublich gute Stimmung im Publikum. Ich glaube, Alo!Stari werden arg geliebt.

Nach dem Konzert verquatschen wir uns noch mit einigen Slowenen und werden sogar zurück in die Stadt begleitet. Allesamt ganz nette Zeitgenoss:innen! Noch schnell einen Döner geschnappt und dann beinahe gestorben. Allmählich machen sich die vielen Sportgetränke, der mangelnde Schlaf und das wenige Essen echt bemerkbar. Also ab zu Bett!

jubeltour ljubljana #2

In München angekommen besuchen wir zwei Baustellen von Herrn S. und fahren dann beim Ammersee vorbei um irgendwann auf der A96 zu landen. Nun trennen uns nur noch einige Kilometer vom Allgäu – dieses Jahr der Treffpunkt und offizieller Start der Rallye.

Dieses Jahr sind wir fünf Fahrzeuge. Darunter natürlich mein Kadett, des Weiteren ein Opel Senator B aus Heidenheim, ein VW Golf III ebenfalls aus Heidenheim, sowie ein VW Golf II aus München und eine Mercedes S-Klasse aus Merzig. Ideale Voraussetzungen also für eine schöne Tour! Bei einer Fastfood-Kette fressen wir uns voll und dann geht es auf die Autobahn. Die A7 runter und ab auf den Fernpass und anschließend über den Brenner. Österreich haben wir hinter uns und verlassen nun nähe Bozen die Autobahn. Es trennen uns nun lediglich noch hunderte Kilometer Alpen von unserem Ziel Ljubljana.

Zu unserem Glück ist noch nicht so wirklich Winter und damit sind alle Pässe geöffnet. So fahren wir in Summe ca. 10 Stunden Pässe – lediglich für ein kurzes Schlafpäuschen halten wir und fressen im Morgengrauen schon wieder Pässe. Unter anderem geht es über den Passo de Sella und oben hat es auch überall Schnee – leider keinen frischen und so bleibt ein fettes Schneechaos aus. Schade, – hatten wir lange nicht mehr. Auf dem Pordoipass liegt am meisten Schnee, aber einfach viel zu wenig um uns zu fordern.

Über den Predilpass reisen wir in Slowenien ein und bestaunen anschließend das wundervolle Soca-Tal. Das letzte Stück bis Ljubljana geht es auf die Autobahn und natürlich erweist es sich sofort als Fehler. In einer einspurigen Baustelle erleidet ein Transporter einen Motorschaden und nun geht gar nichts mehr. Also stehen wir dumm rum, pinkeln über die Leitplanke und man hört immer wieder das Ploppen schmackhafter Biere.

ländereck

Der Balaton liegt hinter uns, auf nach Slowenien! Unser nächster Halt ist zwar erst in Österreich geplant, aber einen Stopp in Lendava kann ich mir nicht verkneifen. Wir brausen durch die Weinberge und kommen schließlich am Vinarium Tower an – den hat man einfach auf eine Anhöhe umgeben von Weinreben gestellt. Sicher hat man eine fantastische Aussicht von dort oben – uns ist das nun aber nicht sehr geheuer wegen der vielen laustarken Kinder. Muss nun nicht sein, also genießen wir das Panorama von unten und fahren nochmal ein Stück weiter.

Wir finden ein Schloss und die Front vom Tal aus sieht vielversprechend aus – oben angekommen entpuppt es sich als Galerie und auch weitaus weniger schön wie erwartet. Den Eintritt sparen wir uns jetzt, auf Kunst habe ich ohnehin keine Lust und endlich steuern wir unser eigentliches Reiseziel an.

Ein gutes Stück weiter kommen wir in Graz an und wir nutzen den schönen Nachmittag für einen Besuch beim Schloß Eggenberg. Das liegt nämlich etwas außerhalb von Graz und ist zu Fuß für unsere müden Beine nun nicht zu erreichen – unser Hotel nämlich liegt am anderen Rand der Stadt. Der schöne Schlosspark lädt ein zum verweilen und das tun wir jetzt auch. Ich bespaße die freilaufenden Pfauen, gucke auf Enten und allmögliches Grünzeug. Besonders das barocke Schloss gefällt mir sehr gut und so dauert es ein wenig bis ich mich sattgesehen habe. Nur das Archäologiemuseum ignorieren wir – bei dem herrlichen Wetter möchte ich nun nicht in den alten Gemäuern herumhängen und stattdessen spazieren wir durch den Park, bis wir schließlich unser Hotel aufsuchen.